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Diphyllobothriasis

Definition

Der Fischbandwurm (Diphyllobotrium latum) ist mit einer Länge von bis zu 20 Metern der größte Parasit des Menschen. Er besteht aus 3.000 bis 4.000 Segmenten und hält sich mit zwei Saugnäpfen an der Darmwand fest. Dort kann er jahrzehntelang leben, ohne bemerkt zu werden. Übertragen wird der Wurm durch das Essen von larvenhaltigem rohem Fischfleisch. Er befällt neben dem Menschen auch Bären, Hunde und Katzen.

 Vorkommen

Fischbandwurmbefall tritt vor allem dort auf, wo roher Fisch gegessen wird. Verbreitet ist er vor allem in gemäßigten und subarktischen Zonen: in den europäischen Binnenseegebieten, Finnland, Skandinavien, dem Nordwesten Russlands, Alaska und Kanada.  Es kommen aber auch Erkrankungen in Asien, Afrika, Papua-Neuguinea, Australien und Südamerika vor. Sowohl Süßwasser- als auch Meerwasserfische können den Bandwurm übertragen. Die Zahl der Infizierten wird weltweit auf neun Millionen geschätzt.

Ansteckung

Die Ansteckung erfolgt über den Verzehr von rohem Fisch, der mit Bandwurmlarven infiziert ist. Auch wenn Fisch nicht genügend gegart oder geräuchert wurde, kann man sich mit dem Fischbandwurm anstecken. Meist sind die Überträger Raubfische wie Hechte oder Barsche, die im Süß- und Brackwasser leben. Sehr selten findet eine Übertragung durch Meerwasserfische statt.

Etwas drei Wochen nach der Infektion scheidet der Mensch mit dem Stuhl selbst erste Bandwurmeier aus.

Verlauf

Ein Befall mit dem Fischbandwurm verursacht in der Regel keine Symptome. Manchmal kommt es zu unspezifischen Magen-Darm-Beschwerden.  Bei massiven Befall treten Durchfälle auf oder es kommt zu einem Verschluss des Gallengangs oder des Darms. Dies ist jedoch äußerst selten. Meist parasitiert nur ein Wurm im Dünndarm, der bis zu 15 Zentimeter am Tag wächst und eine Länge von acht bis zwanzig Metern erreicht, ohne dass der Mensch ihn bemerkt.

Durch den Bandwurmbefall kann es zu einem reduzierten Gehalt an Vitamin B12 im Blut kommen, weil der Wurm dieses Vitamin absorbiert Dies führt in seltenen Fällen zu Blutarmmut (Anämie) oder einer Erkrankung des zentralen Nervensystems.

Diagnose

Die Bandwurmeier oder auch einzelne Glieder lassen sich im Stuhl nachweisen. Dazu ist die Abgabe mehrerer Stuhlproben an verschiedenen Tagen nötig, weil der Wurm die Eier nicht regelmäßig ausscheidet.

Behandlung / Therapie

Fischbandwurmbefall lässt sich mit einem Wurmmittel gut behandeln. Eine Einmaldosis von Tabletten mit den Wirkstoffen Praziquantel oder Niclosamid ist in der Regel ausreichend.

Bei einem verringerten Vitamin B12-Gehalt im Blut sollte dieses Vitamin ergänzt werden.

Vorsorge

Folgende Vorsichtsmaßnahmen helfen, eine Infektion mit dem Fischbandwurm zu vermeiden:

  • Verzichten Sie auf den Verzehr von rohem Fisch (Sushi); das gilt vor allem für Raubfische, die in Süßwasser leben.

  • Frieren Sie rohen Fisch bei Minus 18 °C für zwei Tage ein, das tötet die Larven.

  • Essen Sie keinen halbgaren oder ungenügend geräucherten Fisch.

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