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Myiasis

Definition

Unter der Fliegenmadenkrankheit oder Myiasis versteht man den Befall mit Fliegenmaden bzw. Fliegenlarven. Die Parasiten ernähren sich vom Körpergewebe, dem Darminhalt oder der Körperflüssigkeit ihres Wirts.


 Vorkommen

Die Myiasis ist vor allem in ländlichen Gebieten mit tropischem oder subtropischem Klima häufig. Sie tritt auch in Mittel- und Südamerika sowie selten in Europa auf. In entwickelten Ländern trifft sie meist obdachlose Personen und andere Menschen mit stark vernachlässigter Körperhygiene.

In der Tiermedizin ist auch in Europa der Fliegenmadenbefall häufig und trifft vor allem geschwächte Tiere, die sich nicht mehr selbst putzen können. 


Inkubation

Die Fliegenlarven siedeln sich in kleinen Hautverletzungen oder in offenen Wunden an. Auch nekrotisches, also abgestorbenes Gewebe, ist ein beliebter Aufenthaltsort. Die Fliegenmaden können sich aber auch in Körperöffnungen wie Nase, Augen und Ohren verstecken. 

Auf die Haut gelangen die Larven etwa über verschmutzte Tümpel, über blutsaugende Insekten oder über verschmutzte Kleidung, auf denen die Fliegen ihre Eier absetzen. Aus den Eiern entwickeln sich rasch die parasitären Fliegenlarven, die sich in das Fleischareal eingraben, mit dem sie in Kontakt kommen.


Verlauf

Larven, die sich auf der Haut niedergelassen haben, graben sich meist nur oberflächlich in das Gewebe ein, da sie den Sauerstoff und damit den Kontakt zur Außenwelt zum Überleben brauchen. Manche Arten befallen ihren Wirt aber auch, indem sie Tunnel graben. Aus dem Befall entwickeln sich schlecht abheilende Geschwüre und Furunkel in Verbindung mit Schmerzen und einem starken Juckreiz.

Manche der Fliegenarten bevorzugen offene Wunden für die Ablage ihrer Larven. Bleiben die sich darauf entwickelten Fliegen in diesem Areal, können sich sogar dazu beitragen, eine Wunde sauber zu halten. Dieser Effekt wird bei der sogenannten Madentherapie genutzt. Andere Arten wie die Neuwelt-Schraubenwurmfliege lassen sich auch in den unverletzten Bereichen der Haut nieder und können sich hier regelrecht eingraben.


Diagnose

Eine Myiasis lässt sich relativ leicht diagnostizieren. Die Larven in den befallenen Körperregionen sind mit freiem Auge sichtbar. Oft stellt der Arzt auch Bewegungen der Larven unter der Haut fest. Ein weiteres Indiz sind Sekrete oder weißliche Madenabschnitte an der Eintrittsstelle der Parasiten.


Behandlung / Therapie

Ein Fliegenmadenbefall wird durch das Entfernen der Maden und die anschließende Reinigung der Wunde behandelt. Um alle Parasiten zu erwischen, kann die Eintrittspforte, die die Made als Atemloch benötigt, mit Vaseline oder Öl verschlossen werden. Das holt die Maden, die dadurch unter Atemnot leiden, an die Oberfläche der Haut, wo sie entfernt werden können. Mitunter muss der Madenkanal auch chirurgisch geöffnet werden, um den Parasitenbefall effektiv behandeln zu können. 


Vorsorge

Ein Befall mit Fliegenmaden wird durch mangelnde hygienische Bedingungen begünstigt. Hygiene ist also das Entscheidende, um die Krankheit zu verhindern. In Endemiegebieten kann zudem ein Moskitonetz sinnvoll sein, das während der Nacht vor einem Befall schützt.

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