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Ulcus molle

Definition


Ulcus molle ist eine in Europa selten auftretende sexuell übertragbare Krankheit. Sie wird auch als "weicher Schanker" oder "Chancroid" bezeichnet. Auslöser für die Erkrankung ist das Bakterium Haemophilus ducreyi.

Vorkommen


Die Geschlechtskrankheit kommt vor allem in tropischen Ländern vor. Die meisten Krankheitsfälle gibt es in den Ländern Südostasiens, Südamerikas und Afrikas. In den westlichen Industrieländern tritt die bakterielle Infektion selten auf, kann aber von Reisenden aus tropischen Länder eingeschleppt werden. Männer erkranken rund zehnmal häufiger als Frauen. Diese bemerken die Infektion allerdings häufig nicht, während bei Männern meist die für die Erkrankung typischen Symptome auftreten.

Inkubation


Die Inkubationszeit für die Infektion mit dem Bakterium Haemophilus ducreyi beträgt drei bis fünf Tage. Übertragen wird Ulcus molle fast ausschließlich durch Geschlechtsverkehr, da die Keime sehr empfindlich auf Austrocknung und Kälte reagieren.

Verlauf


Zwei bis zehn Tage nach der Ansteckung zeigen sich die ersten Krankheitssymptome in Form von kleinen, rötlichen Papeln, die sich zuerst zu Bläschen und schließlich zu einem Geschwür entwickeln. Ohne Behandlung vergrößern sich diese auf einen Durchmesser von rund zwei Zentimetern. Bei Männern zeigen sich die schmerzhaften Geschwüre meist an der Innenseite der Vorhaut, am Rand der Eichel und am Vorhautbändchen, bei Frauen vor allem an den kleinen und großen Schamlippen sowie an der Mündung der Harnröhre. Sie können aber auch an den inneren Geschlechtsorganen der Frau auftreten, wo sie meist keine Schmerzen hervorrufen. Daher bemerken infizierte Frauen ihre Erkrankung oft gar nicht.

Bleibt eine Therapie aus, breitet sich das Ulcus molle entlang der benachbarten Lymphbahnen aus. Schmerzhafte Schwellungen und Abszesse in den Lymphknoten können sich bilden (Ulcus-molle-Bubo).


Die auftretenden Geschwüre können Infektionen mit HIV, Herpes genitalis oder Syphilis begünstigen und sollten daher schon aus diesem Grund unbedingt rechtzeitig behandelt werden. Zudem können ohne Therapie weitere Sexualpartner angesteckt werden.

Diagnose


Bei Verdacht auf Ulcus Molle untersucht der Arzt den äußeren Genitalbereich des Mannes und die Lymphknoten der Leiste. Bei Frauen betrachtet der Gynäkologe den äußeren Genitalbereich, das Scheideninnere und den Muttermund. Stellt er für Ulcus Molle typischen Hautveränderungen fest, wird mit einem Wattetupfer ein Abstrich genommen. Das Labor untersucht diese Probe anschließend auf den Befall mit dem Erreger Haemophilus ducreyi.

Behandlung /Therapie


Das Ulcus molle lässt sich gut durch Antibiotika therapieren. Besonders wirksam ist das Antibiotikum Ceftriaxon mit seinem breiten antibakteriellen Spektrum. Die Prognose bei Ulcus molle ist gut. Bis zur vollständigen Ausheilung der übertragbaren Erkrankung ist sexuelle Enthaltsamkeit wichtig.

Vorsorge


Da Ulcus molle fast immer durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen wird, ist die Verwendung von Kondomen die beste Vorsorgemaßnahme. Die Gefahr einer Infektion kann so deutlich verringert werden, da die Bakterien sonst durch direkten Hautkontakt leicht auch den Geschlechtspartner übergehen können.

Differenzialdiagnose


Die Hautveränderungen, die für Ulcus molle typisch sind, ähneln Symptomen, wie sie bei anderen Geschlechtskrankheiten und hier vor allem bei Syphilis oder Herpes genitalis auftreten können. Besonders im frühen Stadium kann die Erkrankung mit einer Syphilis verwechselt werden.

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