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China: 2019-nCoV - Empfehlungen für Reisende

Meldung vom: 25.01.2020

Coronavirus (2019-nCoV)

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Empfehlungen für Reisende und Rückkehrer

Aktuelle Meldungen aus China

Coronavirus-Fälle (2019-nCoV) außerhalb Chinas

Meldungen der Gesundheitsbehörden

Forschungsberichte und RKI Falldefinition

2019 nCov - Inkubationszeit und Sterblichkeitsrate

Videos zu den Coronavirus-Fällen (2019-nCoV)

Links

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Empfehlungen für Reisende und Rückkehrer

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Reisende

Das Auswärtige Amt sowie das CDC empfehlen, nicht notwendige Reisen in die Provinz Hubei zu verschieben.

Reisende nach China - insbesondere in die Ausbruchsgebiete - sollten folgendes beachten:

  • Den Kontakt mit kranken Menschen (Fieber und Atemsweginfektionen) und Tieren möglichst meiden.

  • Keine Märkte mit Tierprodukten und Großveranstaltungen aufsuchen.

  • Auf gute Hygiene achten - insbesondere auf Händewaschen.

  • Nur tierische Lebensmittel essen, die zuvor gut erhitzt wurden.

  • Falls Fieber und Anzeichen einer Atemwegsinfektion entwickelt werden, umgehend einen Arzt aufsuchen und Reisehistorie mitteilen.

Reiserückkehrer

Aus China zurückkehrenden Reisenden sollten genau darauf achten, ob sie Lungenprobleme oder Fieber bekommen. Bei Verdacht sollte kein Arzt oder Notdienst aufgesucht werden, sondern der Notdienst kontaktiert werden. Dieser wird die Betroffenen zu Hause abholen und direkt ins Krankenhaus bringen. Auf diese Weise sollen weitere Infektionen vermieden werden.

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China: Drastische Restriktionen für 43 Millionen Menschen

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Bislang 2.082 bestätigte Fälle

Die Zahl der Erkrankungen sowie der Todesfälle steigen weiter an:

Die Gesundheitsbehörden melden nun offiziell über 2.082 neuartige Coronavirus-Fälle (2019-NCov), darunter 56 Todesfälle (Stand 25.01.2020).

Unter den Toten ist auch ein Krankenhausarzt aus der Provinz Hubei, der sich während seiner Arbeit im Krankenhaus an der Lungenkrankheit infiziert hatte. Nach offiziellen Angaben sind vom Krankenhauspersonal bislang nur 15 Personen infiziert worden. Man geht hier jedoch von einer hohen Dunkelziffer aus.

Ein weiterer Todesfall ist nun auch erstmals außerhalb der Provinz Hubei aufgetreten - in der Provinz Hebei.

Neben den bestätigten Fällen werden derzeit noch 1.072 Verdachtsfälle überprüft. Es wird mit einer weiteren Zunahme an Infizierten gerechnet.
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Abschottung der Provinz Hubei - 56 Millionen Menschen unter Quarantäne

Um eine weitere Ausbreitung der Lungenkrankheit zu vermeiden, stoppt China den Verkehr per Bus- U-Bahn, Zug, Flugzeug und Fähren in weiteren Städten der zentalchinesischen Provinz Hubei, in der auch die am stärksten betoffene Stadt Wuhan liegt. Darüber hinaus wurden auch zahlreiche öffentliche Einrichtungen geschlossen und Ausfallstrassen gesperrt.

Ab Sonntag, dem 26.01.2020 ist auch der Autoverkehr in der 11-Millionen-Metropole weitgehend gestoppt. Lediglich Autos mit Sondergenehmigung und Versorgungstransporte sind zugelassen.

In der Öffentlichkeit müssen Schutzmasken getragen werden. Betroffen sind nun auch die Städte Xiaogan, Hunaggang, Lichuan, Dangyang und Jingzhou.

Mit dieser strikten Bewegungsbeschränkung sind rund 56 Millionen Menschen in der Provinz Hubei praktisch abgeschottet worden.
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Weitere Maßnahmen

Innerhalb weniger Wochen soll in Wuhan neue Krankenhäuser mit ca. 2.300 Betten entstehen, das dann zur Behandlung von Infizierten verwendet werden können.

Die chinesische Gesundheitskommission schickt 1.230 medzinische Fachkräfte nach Wuhan. Davon haben bereits drei von sechs Gruppen ihre Arbeit aufgenommen. Die Volksbefreiungsarmee hat bereits 450 Ärzte und Pfleger nach Wuhan geschickt.

Diese Maßnahmen sind notwendig, nachdem in Krankenhäuser von einem Ansturm von Patienten berichtet wird, so dass Kranke oftmals auch abgewiesen werden müssen. Laut unbestätigten Berichten werden in der Region auch Schutzanzüge sowie Testverfahren für das neuartige Coronavirus knapp.

Landesweit werden Kontrollen und Hygienemaßnahmen im Transportwesen eingeführt. Fiebermessgeräte werden an Bus und Zugbahnhöfen sowie an Flughäfen installiert. Für die Behandlung von Infizierten werden Notfallpläne umgesetzt sowie Vorkehrungen getroffen, wie Infizierte mit dem neuen Virus isoliert und Verdachtsfälle beobachtet werden.

Der Handel mit Wildtieren auf Märkten oder Onlineplattformen wurde in ganz China verboten.
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Gruppenreisen und Kreuzfahrten innerhalb Chinas gestoppt

Laut einer Mitteilung des chinesischen Reiseverbandes  sind ab Montag in China sämtliche Gruppenreisen verboten. Das gilt für chinesische Staatsangehörige auch für Reisen ins Ausland. Gruppenreisen innerhalb Chinas finden bereits seit Freitag, den 24.01.2020 nicht mehr statt.

Die Reedereien Costa, MSC, Royal Caribbean und Dream Cruises haben wegen des Corona-Virus mehrere Kreuzfahrten in China abgesagt.
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Staatsangehörige der USA, Japan, Indien, Südkorea, Frankreich und Russland werden evakuiert

Die USA kündigten an, das Personal ihre Generalkonsulats und deren Familien aus Wuhan zu evakuieren.

Frankreich möchte einen Busdienst in Wuhan einrichten, mit dem französiche Staatsbürger die Millionenmetropole verlassen können.

Die japanische Regierung organisiert derzeit einen Charterflug mit dem japanische Staatsangehörige aus Wuhan ausgeflogen werden.

Auch die Regierungen von Russland, Indien und Südkorea planen aktuell eine Evakuierung ihrer Staatsangehörigen aus Wuhan.

Eine Evakuierung deutscher Staatsangehöriger ist derzeit noch nicht geplant.
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McDonald und Starbucks schließen Filialen

Sowohl McDonald's als auch Starbucks schließen zunächt sämtliche Filialen in der Provinz Hubei. Auch der Lieferservice wird aktuell gestoppt.
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Peking, Hongkong und chinesische Mauer

In Peking und Hongkong wurden die geplanten Feierlichkeiten zum Neujahrstag abgesagt sowie verschiedene Touristenattraktionen und Vergnügunsparks gesperrt, um größere Menschenansammlungen zu vermeiden.

In Hongkong bleiben die Schulen bis zum 17. Februar geschlossen. In Peking bleiben die Schulen, Universitäten und Kindergärten vorerst geschlossen.

Auch Teile der chinesischen Mauer wurden gesperrt und Großveranstaltungen abgesagt.

Der Super-Cup der chinesischen Fussballvereinigung (CFA) am 5. Februar wurde bereits abgesagt.

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Neuartige Coronavirus-Fälle (2019-nCoV) außerhalb Chinas

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Frankreich

Das französische Gesundheitsministerium teilt mit, dass sich drei Patienten derzeit unter Quarantäne im Krankenhaus befinden.
Damit hat die neuartige Lungenkrankheit erstmals auch Europa erreicht.
Zwei Fälle traten in Paris auf, eine Lungenerkrankung wurde in Bordeaux diagnostiziert. Alle drei Patienten hatten sich zuvor in China aufgehalten.

Australien

In einem Vorort von Melbourne wurde der erste Krankheitsfalls bei einer Person aus China bestätigt. Der Patient kam am 19. Januar aus der chinesischen Stadt Guangzhou nach Australien.

Vietnam

In Vietnam sind erstmals Fälle der neuen Lungenkrankheit nachgewiesen worden. In Ho Chi Minh wurden zwei Chinesen positiv auf das Virus getestet worden.

Singapur

Das Gesundheitsministerium berichtet von dem ersten Fall des neuartigen Coronavirus (2019-nCoV) in Singapur. Bei dem Patient handelt es sich um einen 66-jährigen chinesischen Mann aus der Stadt Wuhan. Am 20. Januar landete er mit dem Southern-Flug CZ351 mit seiner Familie in Singapur. Derzeit befindet er sich im Singapore General Hospital in einem stabilen Zustand.

Macao

Am 23. Januar 2020 wurde auch in Macao ein Fall des neuartigen Coronavirus gemeldet.

USA

Die US Gesundheitsbehörden berichten über den ersten bestätigten Fall des neuartigen Coronavirus (2019-nCoV) in den Vereinigten Staaten im Bundesstaat Washington. Der 35-jährige Patient ist kürzlich aus Wuhan, China, zurückgekehrt. Weiterhin gibt es bestätigte Fälle in Seattle und Chicago.

Taiwan

Die taiwanesischen Gesundheitsbehörden berichteten heute ​​über den ersten neuartigen Coronavirus-Fall in Taiwan. Die Patientin, eine Frau in den Fünfzigern, arbeitete in Wuhan, China.

Korea

Am 20. Januar 2020 meldete die Gesundheitsbehörde für die Republik Korea den ersten Fall des neuartigen Coronavirus in der Republik Korea. Die Person ist eine 35-jährige chinesische Staatsangehörige mit Wohnsitz in Wuhan, Provinz Hubei in China.

Japan

Am 15. Januar 2020 meldete das japanische Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales (MHLW) einen importierten Fall des neuartigen Coronavirus 2019 (2019-nCoV) aus Wuhan, Provinz Hubei, China.
Der Patient ist ein in Japan lebender Mann im Alter zwischen 30 und 39 Jahren.

Thailand

Am 13. Januar 2020 meldete das thailändische Gesundheitsministerium den ersten importierten Fall eines im Labor bestätigten neuartigen Coronavirus (2019-nCoV) aus Wuhan, Provinz Hubei, China.
Die Person ist eine 61-jährige chinesische Frau, die in der Stadt Wuhan, Provinz Hubei, China, lebt und nach Thailand gereist ist.

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Gesundheitsbehörden

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Weltgesundheitsorganisation WHO

Die WHO hat in ihrer Krisensitzung am Donnerstag (23. Januar) beschlossen, vorerst keine internationale Notlage auszurufen, da es im Ausland bislang nur wenig Fälle der Lungenkrankheit gibt. Darüber hinaus trifft China bereits selbst weitreichende Maßnahmen zur Eindämmung der neuartigen Lungenkrankheit. Die Lage wird jedoch weiter intensiv von der WHO beobachtet.

CDC - Reisewarnung

Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde CDC hat nun die Reisewarnung auf die Stufe 3 erhöht "Avoid Noneessential Travel to Hubei Province, China including Wuhan"

ECDC

Das ECDC meldet, dass benachbarte Gebiete wie Hongkong, Malaysia, Myanmar, die Philippinen, Singapur, Taiwan, Thailand, Russland und Vietnam Einreisekontrollen in ihren Verkehrsknotenpunkten wie Flughäfen und Bahnhöfen bei allen ankommenden Reisenden aus Wuhan durchführen.

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Forschungsbericht und RKI-Falldefinition


 Studie zum Ausbreitungspotenzial

Eine Analyse des Ausbreitungspotenzials von nCoV-2019 durch Flugreisekorridore wurde im Journal of Travel Medicine veröffentlicht  Link (PDF Dokument).

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 Forschungsbericht vom Imperial College London

Experten des Imperial College London gehen davon aus, dass allein in der chinesischen Stadt Wuhan bis zum 18. Januar bei etwa 4.000 Menschen Symptome aufgetreten sind.

Übertragung von Infektionskrankheiten und imperial.ac.uk, 24.01.2020

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Robert Koch Institut: Die für Deutschland geltende Falldefinition sowie Maßnahmen bei einem Verdachtsfall

 RKI.de: Falldefinion - Neuartiges Coronavirus

 

2019-nCoV Inkubationszeit und Sterblichkeitsrate

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Der neuartige Coronavirus 2019-nCoV wurde bereits am 07.01.2020 identifiziert. Es besteht eine genetische Verwandschaft zum SARS-Coronavirus und nutzt den gleichen Rezeptor in der Lunge (ACE2) wie SARS-CoV.

Die Inkubationszeit beträgt durchschnittlich siebe Tage (1-14). Der Erreger kann auch während der Inkubationszeit von Mensch zu Mensch übertragen werden.

Symptome der Erkrankung sind Fieber, Husten, Atemnot und evtl. eine Lungenentzündung.

Die Übertragungsfähigkeit des Virus nimmt akuell zu. Laut Studien steckt jeder Infizierte aktuell zwei bis drei weitere Personen an. Um die Krankheit wirkungsvoll einzudämmen, müssen ca. 60% der möglichen Neuansteckungen verhindert werden imperial.ac.uk, 24.01.2020

Laut aktuellen Daten schwankt die Sterblichkeitsrate zwischen zwei bis vier %. Dabei waren 72% der Fälle älter als 40 Jahre, 2/3 waren männlich und bei 40% lag bereits eine Vorerkrankung vor.

Als Quelle der Infektion wird ein Geflügel- und Fischmarkt in Wuhan vermutet, auf dem eine Übertragung von Tier auf Mensch stattgefunden hat. Mittlerweile ist auch die Übertragung von Mensch auf Mensch bestätigt worden. Man geht von Infektionsketten der 4. Generation aus.

Ein diagnostischer Test (RT-PCR) steht bereits zur Verfügung.

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 Videos zu den neuartigen Coronavirus-Fällen (2019-nCoV)
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>> Quelle: scmp.com, 26.01.2020, WHO, Situation Report, 24.01.2020, nhc.gov.cn, 23.01.2020, xinhuanet.com, 23.01.2020, WHO, Disease Outbreak News, 21.01.2020, imperial.ac.uk, 17.01.2020 und physiciansweekly.com, 14.01.2020 und cdc.gov, 14.01.2020

>> weitere Informationen zu USAFrankreich, Japan, Südkorea, Macao, Thailand, Singapur, Vietnam und China

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