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Chikungunya

Beschreibung

Das Chikungunya-Fieber ist eine tropische Infektionskrankheit, die durch Stechmücken der Gattung Aedes übertragen wird. Der Erreger der Erkrankung sind Chikungunya-Viren. Chikungunya steht für „der gekrümmt Gehende“. Dies entspricht dem charakteristischen Symptom der Erkrankung (Gliederschmerzen).
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Erreger

Die Chikungunyaviren werden durch Stechmücken übertragen. 
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Infektionsweg

Die Chikungunyaviren werden durch weibliche Stechmücken der Gattung Aedes übertragen, vor allem durch die asiatische Tigermücke (Aededs albopictus) und Gelbfiebermücke (Aedes aegypti).
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Inkubation

Die Inkubationszeit beträgt zwischen 1 bis 12 Tagen (meist 3 bis 7 Tage).
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VerlaufCholera Symptome

Chikungunya heißt "der gekrümmt Gehende" und weist darauf hin, dass die Krankheit mit starken Gliederschmerzen verbunden ist. Wenige Tage nach der Infektion entwickeln die Betroffenen in der Regel rasch ansteigendes und hohes Fieber mit schweren Gelenkschmerzen mit hoher Berührungsempfindlichkeit, so dass sie sich kaum noch aufrecht halten können. Die Gelenkbeschwerden treten dabei meist in beiden Körperhälften auf. Das Fieber dauert in der Regel nur wenige (im Mittel drei) Tage an.

Andere häufige Symptome sind: Muskel- bzw. Gliederschmerzen, Lymphknotenschwellungen, Hautausschlag - mäßig juckend, punktförmige Hautblutungen, leichtere Formen von Schleimhautblutungen, z. B. aus der Nase oder am Zahnfleisch, Kopfschmerzen, Erschöpfung, Augenentzündungen und Magen-Darm-Beschwerden.

Normalerweise klingt die Erkrankung nach etwa ein bis zwei Wochen von selbst wieder ab und es bleiben keine Schäden zurück. Nach überstandener Krankheit kommt es zu lebenslanger Immunität. Auch asymptomatische Verläufe, bei denen die Infizierten keinerlei Beschwerden bemerken, sind möglich.
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 Vorkommen

Das Vorkommen von Chikungunya-Viren wurde weltweit bisher für über 60 Länder nachgewiesen. Die von Chikungunya betroffenen Regionen haben sich in den vergangenen Jahren ausgeweitet.

So ist Chikungunya in vielen Ländern des südlichen und südöstlichen Asiens wie Indonesien, Kambodscha, Malaysia, Malediven, Myanmar, Philippinen, Sri Lanka, Thailand, sowie Vorderasiens und auf dem indischen Subkontinent verbreitet. Neben Asien sind auch zahlreiche afrikanischen Staaten davon betroffen wie Gambia, Guinea, Senegal, Tansania.

Seit dem Jahr 2013 werden auch auf den karibischen Inseln wie der Dominikanischen Republik und in den französischen Überseegebieten wie St. Martin, Saint-Barthélemy, Martinique und Guadeloupe, in Süd- und Mittelamerika wie Brasilien, Bolivien und Kolumbien sowie in den USA Fälle beobachtet. Vereinzelt fanden sich auch bereits Chikungunya -Ausbrüche in Südeuropa statt wie Italien seit 2007, Frankreich seit 2015 oder Spanien seit 2017.

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chikungunya verbreitung welt
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Impfung

Aktuell sind in Deutschland zwei Impfstoffe gegen das Chikungunya Virus zugelassen: 

Seit Februar 2025 ist der Impfstoff Vimkunya von Bavarian Nordic in Europa zugelassen. Die Markeinführung erfolgte im Mai 2025. Dieser adjuvantierte Todimpfstoff ist ab dem vollendeten 12. Lebensjahr zugelassen. Es wird nur eine Impfdosis benötigt.

Seit März 2023 ist der Lebendimpfstoff Ixchiq von Valneva im Handel. Auch hier ist nur eine Einzeldosis notwendig, er ist ebenfalls ab dem 12. Lebensjahr zugelassen. Im Alter über 65 Jahren darf dieser Impfstoff aktuell nicht angewendet werden, da in dieser Altersgruppe länger anhaltende und in einigen Fällen sehr schwere Nebenwirkungen beobachtet wurden. Da es sich um einen attenuierten Lebendimpfstoff handelt, kann auch eine Impfvirämie auftreten. Der Impfstoff Ixchiq ist in der Schwangerschaft und bei Immunsuppression kontraindiziert. 

Seit Juni 2025 empfiehlt die deutsche Fachgesellschaft für Reisemedizin die Impfung für Reisen in aktuelle Ausbruchgebiete und (auch bei kumulativen) Langzeitaufenthalten in Endemiegebieten. 
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Anwendung

Impfstoff Vimkunya: Es wird nur eine Impfdosis benötigt

Impfstoff Ixchiq: Ebenfalls Einzeldosis intramuskulär

Beide Impfstoffe sind für Kinder ab dem 12. Lebensjahr zugelassen.

Der Impfstoff Ixchiq darf jedoch im Alter über 65 Jahren aktuell nicht angewendet werden, da in dieser Gruppe länger anhaltende und in einigen Fällen sehr schwere Nebenwirkungen beobachtet wurden. Da es sich bei Ixchiq um einen attenuierten Lebendimpfstoff handelt, kann auch eine Impfvirämie auftreten. Der Impfstoff Ixchiq ist in der Schwangerschaft und bei Immunsuppression kontraindiziert.
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Impfschutz

Die Wirksamkeit beider Impfstoffe wurde über die Seroresponse-Rate (CHIKV-spezifische neutralisierende Antikörpertiter) als Surrogatparameter bestimmt. Direkte Wirksamkeitsdaten bzgl. Hospitalisierung und Schwere des Verlaufs gibt es bisher nicht. 
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Nebenwirkungen

Häufigste Nebenwirkungen neben Müdigkeit und Kopfschmerzen sind Muskelschmerzen und seltener Gelenkschmerzen.  
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Passiver Schutz

Bei Reisen in Risikogebiete werden prophylaktische Maßnahmen empfohlen, v. a. guter Schutz vor Mückenstichen. 
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Weitere Informationen zu  Chikungunya


Sicherheitsinformationen - Rote-Hand-Brief: Ixchiq (Chikungunya-Impfstoff) - Paul-Ehrlich-Institut 

Vimkunya, INN: chikungunya vaccine (recombinant, adsorbed) 

Ixchiq | European Medicines Agency (EMA) 

DFR-Empfehlung zur Impfung gegen Chikungunya 

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Autor

18.06.2025, Dr. med. Andrea Gontard (AG), Fachärztin für Allgemeinmedizin