Hepatitis A
Beschreibung
Hepatitis A ist eine Virusinfektion, die über Schmierinfektion (fäkal-oral) und verseuchte Nahrungsmittel (rohe Muscheln, Meerestiere) übertragen wird.
Erst 2 bis 6 Wochen nach Infektion kommt es zu Krankheitserscheinungen wie Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen und Gelbsucht.
Bei über 40-jährigen kommt es in 1-2% zu schweren Verläufen oder Tod, chronische Verläufe kommen nicht vor. Menschen die vor 1950 geboren wurden, haben häufig schon eine Hepatitis A durchgemacht. Eine Impfung ist in diesem Fall nicht notwendig.
Der Virus ist in süd- und osteuropäischen Ländern, Afrika, Asien, Süd- und Mittelamerika weit verbreitet (s. Verbreitungskarte). Das Infektionsrisiko in diesen Ländern liegt bei 1:500 pro Monat Aufenthalt.
Erreger
Hepatitis-A-Virus (HAV), aus der Familie der Picornaviren.
Infektionsweg
Hepatitis A wird fäkal-oral übertragen, z.B. durch gemeinsame Benutzung von Toiletten und Handtüchern. Die Viren werden über den Stuhl ausgeschieden, wo sie schon ein bis zwei Wochen vor Krankheitsausbruch und Wochen bis Monate danach nachgewiesen werden können. Das Virus kann auch durch Blutkontakt übertragen werden. Insekten dienen nicht als Vektoren, es gibt keine Reservoire in der Tierwelt.
Inkubation
2 - 6 Wochen
Verlauf
Akute Virushepatitis mit plötzlichem Einsetzen von Fieber, Unwohlsein, Brechreiz und abdominalen Beschwerden, einige Tage später gefolgt von Gelbsucht.
Bei sehr kleinen Kindern verläuft die Infektion in der Regel mild und asymptomatisch; ältere Kinder können eine Symptomatik entwickeln. Am ernsthaftesten verläuft die Krankheit bei Erwachsenen, mit mehrwöchiger Krankheitsdauer und einer Genesungszeit von mehreren Monaten. Die Todesrate beträgt bei über 40-jährigen über zwei Prozent und bei über 60-jährigen mehr als vier Prozent.
Verbreitung
Das Virus kommt weltweit vor (s. Karte "Hepatitis A prevalence"), jedoch insbesondere an Orten mit schlechten sanitären Bedingungen und unzureichenden Trinkwasserkontrollen. Die Häufigkeit der Erkrankungen an Hepatitis A ist in Staaten mit hohem Hygienestandard in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. In Europa kommt das HAV im Süden häufiger vor als im Norden. In Ländern mit niedrigem Hygienestand sowie in tropischen und subtropischen Gebieten ist es allerdings noch weit verbreitet.
.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hepatitis_A
Impfung
Mit einer Impfung kann binnen 2 Wochen ein 95%-iger Schutz erlangt werden. Da die Inkubationszeit mindestens 2 Wochen beträgt, ist aber eine Immunisierung auch kurz vor Reiseantritt noch sinnvoll. Nach 6-12 Monaten sollte eine zweite Impfdosis gegeben werden, so kann ein Langzeitschutz für 10 bis über 25 Jahre erreicht werden.
Impfstoff
HAV-Totimpfstoff zur Injektion
Nebenwirkungen / Gegenanzeige
Im Allgemeinen wird die Impfung sehr gut vertragen. Bei 10 % kommt es aber zu kurzzeitigen Störungen des Allgemeinbefindens wie Kopfschmerzen oder Abgeschlagenheit. Kontraindikationen wie Allergien gegen Bestandteile des Impfstoffes oder akute Erkrankungen sind zu beachten.
Passiver Schutz
In Risikogebieten ist besonders bei Lebensmitteln Vorsicht geboten - insbesondere bei rohen Meeresfrüchten:
Auf frisches Obst und Gemüse sollte man verzichten, oder es schälen, bzw. gut abkochen. Auf nicht abgekochtes Trinkwasser und Eiswürfel sollte ebenfalls verzichtet werden.
Das Virus kann auch durch Blutkontakt übertragen werden. Die Gabe von Immunglobulinen (Wirkungseintritt nach 2 - 3 Tagen, Wirksamkeit bis zu 8 Wochen) wird nicht mehr empfohlen.
Hepatitis A Serologie - Informationen für Ärzte/innen
.
Quelle: CDC 11/2015
Detaillierte Infos siehe auch >> weiter
.
Autor
22.06.2020, Dr. med. Andrea Gontard (AG), Fachärztin für Allgemeinmedizin
Reisemedizinische Beratung
Für Ihre reisemedizinische Beratung steht Ihnen ein Fragebogen zur schriftlichen Reiseberatung zur Verfügung - gerne beraten wir Sie auch telefonisch:
|
Füllen Sie einen Fragebogen zu Ihrer Reise und gesundheitlichen Situation aus. Innerhalb der nächsten drei Arbeitstage erhalten Sie von einem reisemedizinisch erfahrenen Arzt/in eine umfassende schriftliche Beratung zu empfohlenen Impfungen und Vorkehrungen für Ihr Reiseland sowie zur Malaria-, Gelb- und Denguefiebersituation vor Ort. Beispiel >> Ihr Reisedossier
|
Schriftliche Reiseberatung anfordern |
Kosten nach der Gebührenordnung für Ärzte (Ziffer 3 GOÄ 2,8-fach): ab 25,00€ (per Rechnung) |
|
Vereinbaren Sie einen Termin für eine ärztliche Beratung zur Beantwortung Ihrer reisemedizinischen Fragen sowie für aktuelle Impfempfehlungen für Ihr Reiseziel. Ein reisemedizinisch erfahrener Arzt/in ruft Sie unter der von Ihnen genannten Telefonnummer zu dem vereinbarten Termin zurück und berät Sie ausführlich.
. |
Telefonische Reiseberatung vereinbaren |
Kosten nach der Gebührenordnung für Ärzte (Ziffer 3 GOÄ 3,26-fach): ab 28,50€ (per Rechnung) |
.