Warum Impfschutz?

Impfempfehlungen betreffen vor allem die Grundimpfungen gegen Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie, Keuchhusten und Poliomyelitis (Kinderlähmung).
Daneben ergehen Empfehlungen für sogenannte Indikationsimpfungen, die nur bei besonderen Gefahren erforderlich werden. Hierzu zählen in erster Linie Hepatitis A, Hepatitis B, Typhus, Japanische Enzephalitis, Tollwut und Gelbfieber.
Je nach Reisezeit (Trockenzeit oder Regenzeit), Reisegebiet (Städte oder ländliche Gebiete) und Reiseart (Pauschalreise, Trekkingtour oder Geschäftsreise) bestehen unterschiedliche Infektionsrisiken. Eine Abschätzung des individuellen Risikos sollte nur zusammen mit einem reisemedizinisch erfahrenen Arzt erfolgen.
Warum sollte man sich vor Reiseantritt impfen lassen?
- Impfungen stellen den besten Infektionsschutz dar, da sie Erkrankungen verhindern bevor sie entstehen.
- Impfungen sind im Vergleich nebenwirkungsarm: Impfrisiken werden in der Öffentlichkeit erheblich überschätzt, denn Impfstoffe sind verglichen mit der Nebenwirkungsrate anderer Medikamente und den Komplikationen der verhinderten Krankheit ein sehr sicheres Arzneimittel.
- Auch vor einer "Last-minute"-Reise lassen sich meistens noch alle empfohlenen Impfungen organisieren.
- Die konsequente Anwendung einiger Impfungen hat in den zurückliegenden Jahren dazu beigetragen, dass einige Krankheiten nur noch selten vorkommen und ihre Schrecken verloren haben (z. B. Masern, Pocken).
Grundgedanke der Impfung
Der Grundgedanke der Schutzimpfung resultierte aus der Erkenntnis, dass durchgemachte Infektionskrankheiten einen natürlichen Schutz hinterlassen können:
Ein Mensch erkrankt an bestimmten bakteriellen oder viralen Infektionen nicht noch einmal, wenn er sie in seinem Leben schon einmal durchgemacht hat. Fast alle Krankheitserreger hinterlassen im menschlichen Körper als sog. Antigene ihre "Fingerabdrücke". Diese sind an die weißen Blutkörperchen gebunden und bilden sogenannte Antikörper. Das menschliche Abwehrsystem kennt für jeden Erreger spezielle Antikörper.
Die moderne Lehre der Immunologie (Infektionsabwehr) fand für diese Beobachtung eine plausible Erklärung:
Das menschliche Abwehrsystem verfügt über ein "Gedächtnis". Es kann, wenn es einmal mit einem bestimmten Erreger in Kontakt getreten ist, diesen bei wiederholter Begegnung wiedererkennen. Jetzt "weiß" das Abwehrsystem noch vom ersten Erregerkontakt, wie es sich vor der Infektion schützen muss und kann mit dieser Fähigkeit sehr schnell und effizient sofort mit der Antikörperproduktion beginnen. Dieser Vorgang erfolgt so schnell, dass die Erreger keine Gelegenheit bekommen, sich wesentlich zu vermehren.
Haltbarkeit
Die Haltbarkeit und somit die Wirksamkeit der verschiedenen Antikörper ist sehr unterschiedlich. Entsprechend kurz oder lang ist somit auch das "Gedächtnis" des Abwehrsystems:
Manche Erkrankungen hinterlassen einen lebenslangen Schutz, wie zum Beispiel Röteln, andere nur eine kurze Immunität, wie zum Beispiel Typhus.
Der menschliche Körper muss aber nicht unbedingt mit vermehrungsfähigen Krankheitserregern in Kontakt gebracht werden, damit er eine entsprechende Abwehr aufbauen kann. Zur Schulung des "Abwehrgedächtnisses" reichen auch abgetötete, oder nicht mehr vermehrungsfähige Erreger aus. Auch sie hinterlassen einen "Fingerabdruck" im Immunsystem, der dem des vermehrungsfähigen Erregers gleicht.
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Autor
07.05.2020, Dr. med. Andrea Gontard (AG), Fachärztin für Allgemeinmedizin
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