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Milbenbefall

Definition

Die ansteckende und stark juckende Hautkrankheit Krätze wird auch als Scabies (von lateinisch scabere für „kratzen“) bezeichnet. Verursacht wird die parasitäre Hauterkrankung des Menschen von der Krätzemilbe (in erster Linie der Gattung Sarcoptes scabiei).


Vorkommen

Die Krätze tritt weltweit auf. In den tropischen Regionen Mittel- und Zentralamerikas ist sie besonders verbreitet. Stark betroffen sind auch die Inseln des Pazifischen Ozeans (Ozeanien). Auch in den Industriestaaten ist die Krätze – wenn auch in weit geringerem Maß – verbreitet. Besonders Gemeinschaftseinrichtungen wie etwa Pflegeheime sind betroffen. In Deutschland gibt es keine genauen Daten zur Häufigkeit der Krätze, allerdings wird hier vor einer Zunahme der Parasitose gewarnt.


Inkubation

Das Risiko der Mensch-zu-Mensch-Übertragung der Krätzmilben ist dort besonders hoch, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenleben – in Schulen und Kindergärten, in Pflegeheimen und Spitälern, oder in Hotels mit schlechten Hygienestandards. Auch beim Geschlechtsverkehr ist eine Übertragung möglich.

Nach der Ansteckung graben die befruchteten Milbenweibchen winzige Gänge in die menschliche Haut, wo sie ihre Eier ablegen. Nach rund drei Wochen entstehen daraus geschlechtsreife Krätzmilben, die sich erneut vermehren. Bei guter Hygiene und einem intakten Immunsystem kann der Körper die Zahl der Milben auf einem niedrigen Niveau in Schach halten. Ist das Immunsystem geschwächt (etwa bei an HIV erkrankten Menschen) können sich die Milben allerdings explosionsartig vermehren. Das daraus resultierende Bild der Erkrankung Scabies norvegica zeigt große Unterschiede zur klassischen Krätze in den Symptomen und in der Intensität.


Verlauf

Wochen nach der Ansteckung kommt es zu stark juckenden Ausschlägen. Oft wird die Infektion erst zu diesem Zeitpunkt entdeckt. Der Grund dafür liegt darin, dass das Immunsystem des Körpers erst zwei bis fünf Wochen nach der Ansteckung auf die von den Milben erzeugten Produkte (Eier, Kot und Milbenprotein) reagiert. Es kommt dadurch zu den für die Krätze typischen stark juckenden Reaktionen der Haut. Besonders in der Nacht ist der Juckreiz oft unerträglich. Die Milbengänge zeigen sich als feine rötliche Linien auf der Haut. Die Milbe selbst ist als kleiner, schwarzer Punkt zu sehen.

Durch das Kratzen an den juckenden Stellen kann es zu kleinen Hautverletzungen kommen, in die sich Bakterien einnisten. Daraus kann sich ein eitriger Ausschlag entwickeln.
Bevorzugtes Ziel der Krätzmilben sind Körperstellen mit einer etwas höheren Körpertemperatur und dünner Hornschicht. Das können etwa die Fingerzwischenräume sein, die Armbeugen, die Haut um den Bauchnabel, der Genitalbereich und das Gesäß.


Diagnose

Der quälende, in der Nacht besonders starke Juckreiz und die sichtbaren Milbengänge erlauben meist eine eindeutige Diagnose. Die Krätzmilbe oder ihre Eier lassen sich auch mikroskopisch nachweisen.


Behandlung / Therapie

Eine spontane Heilung der Scabies ist selten. Meist verschlimmert sich die Erkrankung mit der Zeit, wenn sie nicht entsprechend therapiert wird. Um der Krätze Herr zu werden, ist die Behandlung des gesamten Körpers mit einem Anti-Skabies-Mittel wie etwa Permethrin erforderlich. Familienmitglieder müssen, auch wenn sie keine Symptome zeigen, immer mitbehandelt werden. Kleidung und Bettwäsche müssen bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen oder für einige Tage in Plastiksäcken möglichst luftdicht gelagert werden.


Vorsorge

Die einzige Vorsorgemaßnahme gegen Krätze ist die Vermeidung von Hautkontakt mit infizierten Menschen. Bei der hochansteckenden Krätze-Variante Scabies norvegica kann die Erkrankung allerdings auch über Gegenstände übertragen werden.


Differenzialdiagnose

Ähnliche Symptome wie bei einer Krätze können zum Beispiel bei den folgenden Erkrankungen auftreten: Körperlaus- und Filzlausbefall, bakteriell bedingte Hauterkrankungen, symptomatischer Juckreiz bei Diabetes mellitus, Erkrankungen der Leber und Schilddrüse, Reaktionen auf Insektenstiche.

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