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Mittelmeerfieber

auch: Rinderbrucellose, Morbus Bang, Bangsche Krankheit, Gibraltar Fieber, Malta Fieber

Definition

Die Bangsche Krankheit ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Brucella abortus übertragen wird. Das Bakterium befällt normalerweise Rinder, es kann aber über nicht-pasteurisierte Milchprodukte oder durch direkten Kontakt an den Menschen weitergegeben werden. Benannt ist die Krankheit nach dem Entdecker des Bakteriums, dem dänischen Arzt Bernhard Bang. Eng verwandt mit der Rinderbrucellose sind andere Brucellosen, die von Ziegen, Schafen, Kamelen oder Schweinen übertragen werden.

Vorkommen

Die Bangsche Krankheit ist weltweit verbreitet. Betroffen sind die Länder rund ums Mittelmeer (Portugal, Spanien, Südfrankreich, Italien, Griechenland, Türkei und Nordafrika),  außerdem Mittel- und Südamerika, Asien, Afrika, die Karibischen Insel, Osteuropa und der Mittlere Osten. Deutschland gilt amtlich als frei von Rinderbrucellose ? auftretende Fälle sind meist aus dem Ausland importiert worden. Brucellose ist meldepflichtig.

Ansteckung

Die meisten Erkrankten infizieren sich, wenn sie nicht-pasteurisierte Milch trinken oder Rohmilchkäse essen. Die Erreger können aber nicht nur über den Magen-Darm-Trakt, sondern auch über die Bindehaut, über die Atemwege oder über verletzte Haut in den Körper eindringen. Gefährdet sind deshalb auch Menschen, die direkten Kontakt zu infizierten Tieren haben, wie Schlachter, Landwirte oder Tierärzte.

Die Zeit von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit (Inkubationszeit) dauert ein bis drei Wochen.

Verlauf

Der Beginn der Bangschen Krankheit ist meist schleichend. Fieber und eine Milzschwellung können auftreten, wobei das Allgemeinbefinden nicht stark beeinträchtigt ist. Manchmal kommen Kopfschmerzen, Übelkeit, Nachtschweiß und Müdigkeit hinzu.

Wird die Krankheit nicht erkannt oder nicht richtig behandelt, kommt es in ca. 5 % der Fälle zu chronischen Verläufen. Die Betroffen fühlen sich wenig leistungsfähig, niedergeschlagen und haben Schweißausbrüche. Oft bilden sich dauerhafte Infektionsherde in Knochen, Leber oder Milz. Die von den Bakterien verursachten Entzündungen können sich in den unterschiedlichsten Organen manifestieren: Relativ häufig treten Wirbelentzündungen der Bandscheiben und Entzündungen der Regenbogenhaut am Auge auf. Es können aber auch Hirnhaut, Herzinnenhaut, Hoden, Gallenblase, Bauchspeicheldrüse, Bauchfell oder Lunge betroffen sein.

Diagnose

Wegen der Vieldeutigkeit der Krankheitserscheinungen ist eine klinische Diagnose sehr schwierig. Der Hinweise auf kürzlich gemachte Auslandsreisen und den Verzehr von nicht-pasteurisierten Milchprodukten oder auf den Kontakt mit Kühen können dem Arzt einen wichtigen Anhaltspunkt geben.

Einen sicheren Nachweis der Bangschen Krankheit erhält man durch eine Labordiagnose.  Durch Blutuntersuchungen lässt sich das Bakterium Brucella abortus nachweisen. Je nachdem, wo im Körper sich Anzeichen für eine Entzündung zeigen, können auch Knochenmark, Rückenmarksflüssigkeit, Urin und Gewebeproben zur Diagnostik herangezogen werden.

Meist sind für eine sichere Diagnose mehrere Tests erforderlich. Im Abstand von wenigen Wochen werden wiederholt Blutkulturen entnommen. Außerdem wird das Blut auf Antikörper gegen den Erreger untersucht.

Behandlung/Therapie

Die Bangsche Krankheit wird mit Antibiotika behandelt. Zur Therapie wird eine Kombination aus Rifampicin und Doxycyclin oder auch die Verwendung von Tetracyclinen, Streptomycin und Co-Trimoxazol empfohlen. Je nach Schwere der Krankheit kann die Therapie mehrere Wochen bis Monate dauern. In äußerst seltenen Fällen, wenn Knochen oder Herzklappen befallen sind, kann auch eine Operation notwendig werden.

Vorsorge

Reisende können sich am besten vor der Bangschen Krankheit schützen, indem sie nur pasteurisierte oder abgekochte Milch trinken und auf Milchprodukte wie Rohmilchkäse verzichten.

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