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Paratyphus

Erreger

Typhusbakterien (Salmonella typhi) an denen ausschließlich Menschen erkranken. Paratyphus und Abdominaltyphus, die durch andere Salmonella-Spezies verursacht werden und sowohl Tiere als auch Menschen befallen können, verlaufen ähnlich.

Vorkommen

Typhus kommt weltweit vor. Die Krankheit kommt am häufigsten unter schlechten Hygienebedingungen bei Nahrungsverarbeitung und -behandlung vor, außerdem dort, wo es keine geeignete Abwasserbehandlung gibt.

Infektionsweg

Die Infektion wird durch den Verzehr verunreinigter Nahrungsmittel oder Wasser übertragen. Gelegentlich kommt es auch zu direkten fäkal-oralen Übertragungen. Schalentiere aus abwasserverseuchten Gebieten stellen eine wichtige Infektionsquelle dar. Der Verzehr von rohen Früchten und Gemüse, die mit Fäkalien gedüngt wurden, kann ebenso zu einer Infektion führen wie Milch und Milchprodukte, die durch den Kontakt mit den genannten pflanzlichen Produkten kontaminiert wurden. Fliegen können die Erreger auf Lebensmittel übertragen, was zur Infektion eines Menschen durchaus ausreicht. Die Verschmutzung von Wasserquellen kann zu Typhusepidemien führen, wenn eine große Anzahl von Menschen die gleiche Trinkwasserquelle nutzt.

Inkubation

2 - 21 Tage, in der Regel 10 - 14 Tage

Verlauf

Es handelt sich um eine systemische Krankheit unterschiedlichen Schweregrades. Schwere Verläufe sind gekennzeichnet durch allmählichen Fieberanstieg, Kopfschmerzen, Unwohlsein, Appetit- und Schlaflosigkeit. Bei Erwachsenen und größeren Kindern kommt es häufiger zu Verstopfung als zu Durchfall. Unbehandelt führt die Krankheit zu anhaltendem Fieber, Bradykardie, Hepatosplenomegalie, abdominalen Symptomen und, in einigen Fällen, zu Pneumonie. Bei hellhäutigen Personen kommt es in 50 Prozent der Fälle zu blaßroten Punkten (Papeln) auf der Haut des Rumpfes, die auf Druck verschwinden. In der dritten Woche entwickeln sich bei unbehandelten Fällen zusätzlich gastrointestinale und andere Komplikationen, die zum Tode führen können. Zwei bis fünf Prozent der Typhuspatienten werden zu chronischen Krankheitsträgern, da die Bakterien auch nach Verschwinden der Symptome in den Gallengängen persistieren.

Impfung

PassiverSchutz

In Risikogebieten ist besonders bei Lebensmitteln Vorsicht geboten. - Cook it, peel it or forget it! - insbesondere bei rohen Meeresfrüchten. Auf frisches Obst und Gemüse sollte man verzichten, oder es schälen, bzw. gut abkochen. Auf nicht abgekochtes Trinkwasser und Eiswürfel sollte ebenfalls verzichtet werden.

Impfstoff

Orale Ty21a-Impfung: Dieser abgeschwächte Lebendimpfstoff der Salmonella typhi Ty21a-Mutante ist flüssig oder als magensaftresistente Kapsel erhältlich und wird oral verabreicht. Injizierbare Vi-Polysaccharid-Impfung: Die Vi-Polysaccharid-Impfung wird intramuskulär (i.m.) in einer einzigen Dosis verabreicht.

Anwendung

Orale Ty21a-Impfung: Die Lebendimpfstoff wird oral in drei Dosen (in den USA vier) mit jeweils zwei Tagen Abstand verabreicht. Injizierbare Vi-Polysaccharid-Impfung: Die Vi-Polysaccharid-Impfung wird in einer einzigen Dosis verabreicht.

Impfschutz

Beide Impfstoffe: Impfschutz 60 - 80%, Beginn 7 - 14 Tage nach der Impfung, Schutzdauer: Schluckimpfung 1 Jahr; Totimpfstoff 3 Jahre

Nebenwirkungen

Eine Woche vor bis eine Woche nach der Impfung mit dem Stamm Ty21a sollten Malariamittel wie Proguanil, Mefloquin und Antibiotika nicht eingenommen werden. Ein Vergleich der Nebenwirkungen der Typhusimpfstoffe zeigt, daß mit dem inaktivierten, intramuskulär (i.m.) zu verabreichenden Ganzkeimimpfstoff mehr systemische Reaktionen (zum Beispiel Fieber) auftreten als nach der Gabe von Ty21a oder Vi-Polysaccharid-Impfstoff. Bei diesen beiden Impfstoffen wurden keine schweren Nebenwirkungen festgestellt. Bei beiden Impfstoffen selten allgemeine Reaktionen, bei Lebendimpfstoff gelegentlich Verdauungsstörungen oder sehr selten allergische Reaktionen. Aufgrund ungenügender Informationen über die Wirksamkeit bei Kindern unter zwei Jahren werden diese Impfstoffe für Kinder nicht empfohlen.

Bemerkungen

3 Tage vor und 3 Tage nach der Schluckimpfung keine Antibiotika oder Malariamittel, da die Impfstoffwirkung aufgehoben wird. Abstand zu anderen Impfungen ist nicht erforderlich

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