Südostasien: Gesundheitsrisiken durch Überschwemmungen

In Südostasien sind in den Ländern Sri Lanka, Indonesien, Thailand, Malaysia und Vietnam rund 11 Millionen Menschen von den verheerenden Überschwemmungen und Erdrutschen betroffen. Diese Ereignisse bringen nun erhebliche und anhaltende Gesundheitsrisiken für die Länder mit sich:

Das Hochwasser in vielen Regionen geht mit vielfältigen Infektionsrisiken, darunter Bakterien, Parasiten und Umweltpathogene einher. Diese Risiken steigen, wenn sich Flusswasser, Abwasser, Erde und Tierkot aufgrund der Überschwemmungen vermischen. Offene Wunden, die mit kontaminiertem Wasser in Kontakt kommen, sind besonders anfällig für eine rasch fortschreitende Infektion.

Neben den unmittelbaren Gesundheitsrisiken bestehen auch noch mittelfristige Risiken:

Ohne eine sichere Versorgung besteht in den betroffenen Regionen die Gefahr von Cholera-, Typhus-, Ruhr- und Hepatitis A - Ausbrüchen sowie von Krankheiten wie Noroviren, die sich durch kontaminierte Lebensmittel und Wasser verbreiten.

Mit dem Austrocknen von Häusern und Gebäuden erhöhen sich durch die Schimmelpilzbildung zudem die Risiken für die Atemwegsgesundheit. Dies ist insbesondere für Menschen mit Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen kritisch.

Cholera wird üblicherweise durch verunreinigtes Wasser übertragen. Für die meisten Kurzzeitreisenden ist das Infektionsrisiko gering. Personen die in Regionen mit Choleraausbrüchen reisen, sollten strenge Hygienevorschriften beachten und Speisen und Getränke sorgfältig auswählen. Für Risikogruppen steht ein oraler Choleraimpfstoff zur Verfügung  Cholera.

Typhus ist in vielen Entwicklungsländern endemisch, stellt aber im Allgemeinen ein geringes Risiko für Kurzzeitreisende in Unterkünften westlichen Standards dar. Die Impfung ist reiseabhängig, wird aber in der Regel für Personen empfohlen, die sich in ländlichen Gebieten aufhalten oder längere Zeit dort reisen, sowie für experimentierfreudige Esser und für Reisen in Gebiete mit arzneimittelresistentem Typhus. Alle Reisenden in Endemiegebiete sollten die Richtlinien für sichere Lebensmittel und Trinkwasser beachten und strenge Hygienevorschriften einhalten   Typhus.

Hepatitis A (HAV) ist eine durch Impfung vermeidbare Viruserkrankung, die hauptsächlich durch oralen Kontakt mit dem Stuhl einer infizierten Person auf den Menschen übertragen wird. Dies kann durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel und kontaminierten Wassers, durch den Umgang mit Alltagsgegenständen und durch bestimmte Formen des sexuellen Kontakts erfolgen. Für Reisende in Entwicklungsländer mit mangelhaften Sanitär- und Hygienebedingungen stellt dies ein erhebliches Risiko dar. Eine Hepatitis-A-Impfung bietet einen hochwirksamen und lang anhaltenden Schutz  Hepatitis A.