Amerika: Oropouche Virus (Update)
Meldung vom: 11.09.2024
Oropouche Virus in Amerika
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Die Panamerikanische Gesundheitsorganisation (PAHO) hat ein Update zum Oropouche-Fieber (OROV) in Amerika herausgegeben und die Länder aufgefordert, die Überwachung zu verstärken, Oropouche-Fälle zu melden und die Maßnahmen zur Vektorprävention und -kontrolle zu stärken.
Im Jahr 2024 wurde das Virus in Gebieten nachgewiesen, in denen zuvor noch keine Virus-Übertragung gemeldet wurde. Dabei wurden auch Todesfälle im Zusammenhang mit der Infektion sowie mögliche Fälle einer vertikalen Übertragung (Mutter - Kind) gemeldet. Seit der letzten epidemiologischen PAHO-Warnung vom 1. August 2024 wurden in sechs Ländern 1.774 zusätzliche Oropouche-Fälle gemeldet (Stand: 6. September 2024). Damit erhöht sich die Gesamtzahl auf 9.852 bestätigte Fälle.
Brasilien bleibt mit 7.931 Fällen und zwei Todesfällen das am stärksten betroffene Land. Weitere derzeit betroffene Länder sind:
- Bolivien (356 Fälle)
- Kolumbien (74 Fälle)
- Kuba (506 Fälle)
- Peru (930 Fälle)
- Dominikanische Republik (33 Fälle)
- USA (21 importierte Fälle)
- Kanada (1 importierte Fall)
Darüber hinaus wurden in Europa 30 importierte Fälle dokumentiert.
Basierend auf den verfügbaren Informationen schätzt die WHO das Gesamtrisiko für die öffentliche Gesundheit durch dieses Virus auf regionaler Ebene als hoch und auf globaler Ebene als niedrig ein.
Die Oropouche-Virus-Krankheit ist eine fieberhafte Erkrankung, die durch das Oropouche-Virus (OROV) verursacht wird. Das Virus wird hauptsächlich durch die Stechmücken "Culicoides paraensis" aber auch durch bestimmte Culex-Mücken übertragen.
Oropouche Virus bei Schwangerschaft
Das Oropouche-Virus, das von bestimmten Stechmücken übertragen wird, wurde kürzlich mit möglichen schwerwiegenden Folgen für den Fötus in Verbindung gebracht:
In Brasilien wurde eine Tot- und eine Fehlgeburt im Bundesstaat Pernambuco sowie vier Fälle von Neugeborenen mit Mikrozephalie in den Bundesstaaten Acre und Pará gemeldet, die durch retrospektive Studien identifiziert wurden und möglicherweise auf eine Oropouche-Infektion zurückzuführen sind. Drei weitere mögliche Fälle einer vertikalen Übertragung werden im Bundesstaat Pernambuco untersucht. Trotz der Hinweise auf eine vertikale Übertragung von OROV kann aktuell noch nicht der Schluss gezogen werden, dass OROV die Ursache für den Tod des Fötus ist. Entsprechende Untersuchungen hierzu sind noch im Gange.
Die US-Gesundheitszentren CDC empfehlen Ärzte, sich des Risikos einer vertikalen Übertragung bewusst zu sein und Schwangerschaften bei Frauen mit bestätigten Oropouche-Infektionen zu überwachen. Es wird empfohlen, schwangere Frauen, die eine Reise in betroffene Gebiete in Betracht ziehen, vor dem Risiko für den Fötus zu warnen und vor Ort entsprechende Vorsichtsmaßnahmen vor Stichen zu ergreifen.
Die CDCs fordern schwangere Frauen dringend dazu auf, unnötige Reisen in Oropouche-Risikogebiete noch einmal zu überdenken und - wenn dies unvermeidbar ist - die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen strikt zu befolgen:
Hochwirksames Insektenschutzmittel verwenden, unter einem (imprägnierten) Moskitonetz zu schlafen und imprägnierte bzw. stichfeste Kleidung tragen, um stechende Insekten abzuwehren.
The Lancet "Oropouche fever: reports of vertical transmission and deaths in Brazil", 22.08.2024
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Forscher der Universität Brescia, Italien, konnten das replikationskompetente Oropouche-Virus (OROV) im Sperma eines Reisenden, bei dem Oropouche-Fieber diagnostiziert wurde (Infektion im Juli 2024 auf Kuba), nachweisen. Dies ist ein Hinweis auf mögliche Risiken einer sexuellen Übertragung. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Emerging Infectious Diseases veröffentlicht.
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Quelle: CDC, 01.08.2024
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Laut CDC beträgt die Inkubationszeit normalerweise vier bis acht Tage. Die Symptome dauern typischerweise drei bis sechs Tage. Sie ähneln denen des Dengue-Fiebers und umfassen Fieber, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Erbrechen, Übelkeit, Schüttelfrost und Lichtempfindlichkeit.
Das Oropouche-Virus gehört zur Familie der Orthobunyaviren und hat eine Inkubationszeit von 4 bis 8 Tagen. Ähnlich wie beim Dengue-Fieber treten die Symptome plötzlich auf und umfassen typischerweise Fieber, Kopfschmerzen, Muskel-Knochen-Schmerzen, Schüttelfrost und manchmal Übelkeit. Die meisten Patienten erholen sich in etwa einer Woche, bei einigen halten die Symptome jedoch wochenlang an. In schweren Fällen kann es zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie einer aseptischen Meningitis kommen.
Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch eine Stechmückenart namens Culicoides paraensis, kann aber auch durch bestimmte Culex-Mücken übertragen werden.
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>> Quelle: WHO, 23.08.2024 und PAHO, 10.09.2024
>> weitere Informationen zum Oropouche Fieber
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