Welt: Übersicht der weltweiten Affenpocken-Fälle
Meldung vom: 05.08.2022
Übersicht der Affenpocken-Fälle in den Ländern
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Seit Mitte Mai 2022 werden Affenpocken-Fälle weltweit beobachtet. Das gleichzeitige Auftreten dieser seltenen Virusinfektion in mehreren nicht-endemischen Ländern ist für diese Krankheit untypisch. In der Vergangenheit war die Krankheit zumeist auf verschiedene west- und zentralafrikanische Länder Afrikas beschränkt.
Der aus Westafrika stammenden Poxvirus verursacht bislang relativ milde klinische Krankheitsverläufe. Ein direkter Haut- oder Schleimhaut-Kontakt oder eine Tröpfcheninfektion werden als Transmissionsweg angenommen. Das aktuelle Infektionsgeschehen ist dynamisch mit steigenden Fallzahlen. Die Beurteilung des Ausmaßes des Ausbruchs ebenso wie die Nachverfolgung von Kontaktketten ist aufgrund der langen Inkubationszeit von 1-3 Wochen herausfordernd.
In den folgenden Ländern werden aktuell Affenpockenfälle beobachtet - bislang mit 27.425 bestätigten Fällen (Stand: 05.08.2022):
- Argentinien: 32 Fälle
- Australien: 58 Fälle
- Bahamas: 1 Fall
- Barbados: 1 Fall
- Belgien: 482 Fälle
- Brasilien: 1.721 Fälle
- Bulgarien: 4 Fälle
- Chile: 69 Fälle
- Dänemark: 108 Fälle
- Deutschland: 2.887 Fälle
- Frankreich: 2.423 Fälle
- Finnland: 17 Fälle
- Ghana: 34 Fälle
- Gibraltar: 5 Fall
- Griechenland: 34 Fälle
- Italien: 545 Fälle
- Irland: 97 Fälle
- Island: 10 Fälle
- Israel: 160 Fälle
- Kanada: 893 Fälle
- Kanarische Inseln: 1 Fall
- Kolumbien: 26 Fälle
- Kroatien: 12 Fälle
- Luxemburg: 31 Fälle
- Malta: 17 Fälle
- Marokko: 1 Fall
- Mexiko: 39 Fälle
- Niederlande: 957 Fälle
- Norwegen: 64 Fälle
- Österreich: 154 Fälle
- Panama: 1 Fall
- Peru: 340 Fälle
- Polen: 63 Fälle
- Portugal: 710 Fälle
- Rumänien: 22 Fälle
- Schweden: 111 Fälle
- Schweiz: 312 Fälle
- Slowenien: 38 Fälle
- Spanien: 4.882 Fälle
- Südafrika: 3 Fälle
- Tschechien: 15 Fälle
- Ungarn: 25 Fälle
- USA: 7.102 Fälle
- Vereinigte Arabische Emirate: 16 Fälle
- Vereinigtes Königreich: 2.672 Fälle
- Venezuela: 1 Fall
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Laut WHO tritt ein Großteil der aktuell gemeldeten Fällen bei Männern auf, die Sex mit Männern hatten, aber es gab auch bereits intrafamiliäre Übertragungen. Bislang gibt es oftmals keine Informationen dazu, ob die Männer in der Vergangenheit nach Afrika gereist waren oder irgendwelche Verbindungen zu jüngsten Fällen in Großbritannien oder anderswo hatten. Es wurde bisher nicht dokumentiert, dass sich Affenpocken durch Sex verbreitet haben. Grundsätzlich kann die Krankheit jedoch durch engen Kontakt mit infizierten Personen, ihrer Kleidung oder Bettlaken übertragen werden. Das genaue Ansteckungsmuster für die gleichzeitige Ausbreitung der Affenpocken in mehreren nicht-endemischen Ländern muss jedoch noch geklärt werden.
Eine Risikobewertung des Europäischen Zentrums für Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) ecdc.europa.eu, 23.05.2022 sowie eine Einschätzung zur Übertragung von Affenpocken ECDC, 19.05.2022:
Risikobewertung
Basierend auf der epidemiologischen Bewertung des ECDC ist die Wahrscheinlichkeit für die weitere Verbreitung von Affenpocken bei Personen mit multiplen Sexualpartnern hoch. Die meisten Fälle, die bei den aktuellen Ausbrüchen beobachtet werden, sind bislang milde Verläufe. In bestimmten Bevölkerungsgruppen (Kleinkinder, Schwangere, Immunsupprimierte) kann das Affenpockenvirus jedoch grundsätzlich auch zu schweren Erkrankungen führen.
Das Gesamtrisiko wird für Personen mit mehrere Sexualpartner (einschließlich einiger MSM-Gruppen) als moderat und für die breitere Bevölkerung als gering eingeschätzt.
Übertragung
Die Übertragung auf den Menschen kann durch Kontakt mit einem infizierten Tier oder Menschen oder mit menschlichen Körpermaterial erfolgen, das das Virus enthält. Die Übertragung zwischen Menschen erfolgt meist durch große Atemtröpfchen. Da sich Tröpfchen nicht weit verbreiten können, ist ein längerer persönlicher Kontakt erforderlich. Das Virus kann auch durch Körperflüssigkeiten, Läsionen oder indirekten Kontakt mit Läsionen in den Körper gelangen.
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Affenpocken / Monkeypox
Der Zeitraum von Infektion bis Erkrankungsbeginn beträgt 7 bis 21 Tage. Es kommt zu Fieber, grippalen Beschwerden und geschwollenen Lympfknoten. Erst nach ein paar Tagen treten Hautveränderungen auf, die Windpocken ähneln.
Der Ausschlag beginnt in der Regel innerhalb von ein bis drei Tagen nach Beginn des Fiebers. Die Läsionen können flach oder leicht erhaben sein und mit einer klaren oder gelblichen Flüssigkeit gefüllt sein. Die Anzahl der Läsionen bei einer Person kann von einigen wenigen bis zu mehreren Tausend reichen. Der Ausschlag tritt vor allem im Gesicht, den Handflächen und an den Fußsohlen auf. Der Ausschlag kann aber auch am Mund, an den Genitalien und an den Augen auftreten. Diese Hauteffloreszenzen verkrusten, trocknen ein und fallen dann in der Regel ohne Narbenbildung ab.
Die Erkrankung verläuft meist mild und dauert zwischen zwei und vier Wochen. Es werden auch, v.a. bei Kindern unter 16 Jahren, schwere Verläufe beschrieben: Die offenen Hautläsionen können sich entzünden und mit Bakterien infizieren. Auch eine Infektion der Augen mit Sehverlust ist möglich. Selten tritt eine Lungenentzündung auf.
Je nach Variante liegt die Sterblichkeit in Afrika zwischen 1 bis 11% - dieser Prozentsatz ist jedoch nicht auf die Sterblichkeit in anderen Ländern übertragbar. Gefährdet sind vor allem Menschen mit einem eingeschränkten Immunsystem oder Menschen, die unter schlechten hygienischen Bedingungen leben.
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>> Quelle: g-f-v.org, 27.05.2022, who.int, 21.05.2022, nicd.ac.za, 23.05.2022, science.org, 20.05.2022 und ECDC, 19.05.2022
>> weitere Informationen zu Affenpocken
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