Ukraine: 12 Tetanus-Fälle
Meldung vom: 21.12.2020
Die Gesundheitsbehörden der Ukraine meldeten am 21. November einen weiteren Tetanus-Fall. Der Tetanus-Fall war auf eine Verletzung des Unterarms bei einem 59-jährigen Mann aus der Region Volyn zurückzuführen.
Bei dem Mann wurde Tetanus diagnostiziert - er wird auf der Intensivstation behandelt.
Der Patient zeigt folgende Symptome: Schwindel, angespannte Rücken- und Nackenmuskulatur, Krämpfe, fortschreitende Taubheit der Gesichtsmuskeln (sardonisches Lächeln), Trismus (Krampf) der Gesichtsmuskeln. Der Mann wurde zuletzt im Jahr 2006 gegen Tetanus geimpft.
In diesem Jahr wurden in der Ukraine bereits 12 Tetanus-Fälle registriert. Davon fünf Fälle bei Kindern im Alter von 10 bis 14 Jahren, ein Fall im Alter von 16 Jahren und sechs Erwachsene.
Die Tetanusfälle wurden in den folgenden Gebieten der Ukraine beobachtet:
- Volyn
- Mykolaiv
- Vinnytsia (jeweils 2)
- Rivne
- Lviv
- Chernihiv
- Kyiv
- Poltava
- Kharkiv
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Die Krankheit wird durch die Auswirkungen eines potenten Neurotoxins verursacht, welches das Bakterium in abgestorbenem Gewebe - zum Beispiel in nicht gesäuberten Wunden - produziert.
Klinische Symptome bei Tetanus sind Muskelkrämpfe, anfänglich der Kaumuskeln, welche zum Trismus (Kiefersperre) führen, der dann den charakteristischen Gesichtsausdruck "Risus sardonicus" verursacht.
Äußerst bedrohlich wird der Krankheitszustand, wenn die Krämpfe auf die Atemmuskulatur übergehen und zu Erstickungsanfällen führen. In einigen Fällen kann das Toxin auch auch die inneren Organe wie das Herz und die Bauchspeicheldrüse sowie das Nervensystem schädigen. Die Körpertemperatur der Betroffenen ist im Gegensatz zu anderen Infektionen nur leicht erhöht.
Im fortgeschrittenen Stadium können selbst kleine externe Berührungen generalisierte Tetanusanfälle auslösen, die zu ernsten Komplikationen und zum Tod führen, wenn nicht unmittelbar eine Intensivtherapie eingeleitet wird.
Nach einer Tetanusinfektion kann man nur die Symptome behandeln. Nach einer Verletzung muß die Wunde sorgfältig gereinigt werden. Eine Tetanusimpfung kann die Bakterien nicht neutralisieren, sondern wirkt nur gegen das Tetanustoxin. Eine Behandlung mit Antibiotika kann eine Toxinbildung vermindern. Trotz moderner Behandlungsmethoden sind die Heilungschancen besonders bei älteren Menschen schlecht. Die Sterblichkeit beträgt bei ungeimpften Personen mehr als 30 Prozent. Der einzige Schutz ist eine vollständige Grundimpfung.
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>> Quelle: outbreaknewstoday.com, 20.12.2020
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