Askariasis
Definition
Der Spulwurm vom Typ Ascariasis lumbricoides ist ein Parasit, der vor allem Menschen befällt. Die Eier des 10 bis 40 cm langen weißen Wurms gelangen über verunreinigte Nahrung in den Körper. Die Larven wandern zunächst durch verschiedene Organe des Körpers und nisten sich dann im Darm ein. Dort entwickeln sie sich zu erwachsenen Würmern und ernähren sich vom Nahrungsbrei. Spulwurmbefall ist weltweit die häufigste Wurmerkrankung.
Vorkommen
Weltweit sind etwa eine Milliarde Menschen mit Spulwürmern infiziert. In Mitteleuropa kommt die Infektion selten vor, aber in der Dritten Welt sind bis zu 90% der Bevölkerung von Spulwürmern befallen. Kinder sind besonders häufig betroffen. Ein niedriger Lebensstandard und schlechte hygienische Verhältnisse begünstigen die Ausbreitung von Spulwürmern.
Ansteckung
Die Wurmeier gelangen über verunreinigte Nahrungsmittel in den Körper: Besonders mit Fäkalien gedüngtes Obst, rohes Gemüse oder Salat und mit Abwässern kontaminiertes Wasser sind die häufigsten Infektionsquellen. Die Eier sind sehr widerstandsfähig und können sich bei feucht-warmem Klima jahrelang im Boden halten. Deshalb infizieren sich Kinder leicht, wenn sie beim Spielen draußen auf der Erde mit Wurmeiern in Berührung kommen und dann die Hände in den Mund stecken.
Hinweis
Eine direkte Ansteckung von Mensch zu Mensch, zum Beispiel auf Toiletten, ist nicht möglich.
Verlauf
Ein leichter Befall mit Spulwürmern wird oft gar nicht bemerkt. Heftiger Befall kann zu Komplikationen führen und tödlich enden.
Zunächst gelangen die Eier des Spulwurms über die Nahrung in den Dünndarm, wo die Larven schlüpfen. Diese durchdringen die Darmwand und gelangen mit dem Blut in Lunge. Dies dauert etwa zehn bis zwölf Tage. Beim Husten kommen die Larven in den Rachen, werden erneut geschluckt und entwickeln sich im Darm sechs bis acht Wochen nach der Infektion zu geschlechtsreifen Würmern. Ein ausgewachsenes Weibchen produziert täglich 200.000 Eier, die wieder über den Stuhlgang ausgeschieden werden.
Krankheitsanzeichen treten meist das erste Mal auf, wenn die Larven die Lunge erreicht haben. Betroffene leiden unter trockenem Husten und bekommen schlechter Luft. Es kann zu Asthma-ähnlichen Anfällen kommen. Gelegentlich tritt leichtes Fieber auf. Nach ein bis zwei Wochen verschwinden diese Symptome wieder. Spulwürmer bei Kindern führen dagegen teilweise zu lebensbedrohlichen Lungenentzündungen.
Haben sich die Würmer im Darm eingenistet, treten bei starkem Befall Durchfälle, Verstopfung und kolikartige Bauchschmerzen auf. Wandern die Würmer zur Galle, kann es zu einer Entzündung der Gallenwege (Cholangitis) kommen. Ein sehr starker Wurmbefall kann zu einem Darmverschluss oder einer Lungenentzündung führen.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt durch den mikroskopischen Nachweis von Wurmeiern im Stuhl. Manchmal werden Spulwürmer auch zufällig bei einer Darmspiegelung, einer Ultraschalluntersuchung oder Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel entdeckt. Ein sicherer Nachweis ist erst zwei bis drei Monate nach der Infektion möglich.
In den ersten Tagen nach der Ansteckung lassen sich bereits vermehrt bestimmte Abwehrzellen (Eosinophile) in Blut oder Speichel feststellen. Eine eindeutige Diagnose ist aber erst möglich, wenn die Larven sich zu Würmern entwickelt haben.
Behandlung/Therapie
Spulwurmbefall lässt sich schon mit einer einmaligen Medikamentengabe gut behandeln. Wurmmittel mit den Wirkstoffen Mebendazol, Pyrantel oder Albendazol töten die Spulwürmer ab. Sie sollten allerdings nicht in der Schwangerschaft genommen werden, da sie dem Embryo möglicherweise schaden.
Vorsorge
Um eine Ansteckung mit Spulwurmeiern zu vermeiden, sollte man vor allem in tropischen und subtropischen Ländern mit geringen Hygiene-Standards folgende Regeln beachten:
- Obst, Salat und Gemüse vor dem Verzehr gründlich waschen oder am besten nur gekocht essen
- keine rohen Nahrungsmittel essen, die mit Fäkalien oder Klärschlamm gedüngt wurden
- Händewaschen vor dem Essen
- auf sauberes Trinkwasser achten
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