Ciguatera

Definition
Ciguatera ist die Bezeichnung für eine Fischvergiftung, die vor allem in tropischen und subtropischen Ländern vorkommt. Die Vergiftung entsteht durch den Verzehr von an sich ungiftigen Fischen, die mit dem natürlichen Giftstoff „Ciguatoxin“ belastet sind. Dieses Gift stammt von einem Einzeller, der auf Meeresalgen lebt und so in die Nahrungskette gelangt. Als typische Auswirkung des Nervengifts zeigt sich beim Menschen eine Umkehr des Warm-Kalt-Empfindens.
Vorkommen
Mit Ciguatoxin belastete Fische und Meerestiere findet man hauptsächlich in den Tropen:
In der Karibik, im Indischen und Pazifischen Ozean, in der Südsee, Florida, Hawaii und an der Nordküste Australiens.
Etwa 3 % der Reisenden in diese Gegenden erkranken an Ciguatera. Am stärksten belastet sind größere Raubfische wie Barrakuda, Red Snapper, Makrele, Muräne und Zackenbarsch, die in der Nähe eines Korallenriffs leben.
Ansteckung
Die Ansteckung erfolgt über den Verzehr von Fischen, in deren Körper sich das Ciguatoxin angereichert hat. Das Gift wird nicht durch Erhitzen zerstört und beeinträchtigt weder das Aussehen noch den Geschmack der Fische. Die ersten Symptome zeigen sich meist wenige Minuten bis einen Tag nach dem Genuss des verseuchten Fisches.
Verlauf
Die Krankheit beginnt mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Dazu kommen neurologische Störungen wie Taubheitsgefühle, die im Mund beginnen und sich ausbreiten. Ein typisches Anzeichen für Ciguatera ist die Umkehr des Warm-Kalt-Empfindens: Der Kontakt mit kalter Luft oder kalten Getränken wird dabei als heiß wahrgenommen. Außerdem kann es zu einer Reihe weiterer Symptome kommen wie Juckreiz an Handflächen und Fußsohlen, Schwindel, Schüttelfrost, Schwächegefühl, Muskelkrämpfe, Herzrasen und plötzlicher Blutdruckabfall.
Die Magen-Darm-Beschwerden verschwinden nach ein paar Tagen wieder, während die Nervenstörungen über Monate anhalten können. Wie stark die Beschwerden ausgeprägt sind, hängt vom Alter und Gewicht der betroffenen Person sowie von der Menge des aufgenommenen Gifts ab.
Diagnose
Die Diagnose wird anhand der typischen Symptome und der Vorgeschichte gestellt. So wird der Arzt den Patienten fragen, ob er Fisch gegessen hat, welche Art von Fisch und wo dieser gefangen wurde. Auf einen Labortest wird meistens verzichtet, weil sich das Gift nur mit großem Aufwand in Speziallabors nachweisen lässt.
Behandlung / Therapie
Ein Gegengift gegen Ciguatoxin existiert nicht. Die Heilung wird aber unterstützt, wenn man dem Körper ausreichend Flüssigkeit und Elektrolyte zuführt. Damit das Gift schnellstmöglich aus dem Körper verschwindet, kann der Arzt den Magen auspumpen oder eine Infusion geben.
In aller Regel heilt die Krankheit aber auch ohne Behandlung folgenlos wieder aus. Bis alle Symptome verschwunden sind, kann es allerdings ein paar Monate dauern.
Vorsorge
Die beste Vorsorge gegen Ciguatera ist der vollständige Verzicht auf Meeresfisch aus tropischen Regionen. Wer aber im Urlaub nicht gänzlich auf frischen Fisch verzichten will, kann das Risiko einer Vergiftung trotzdem etwas senken:
- Vermeiden Sie den Genuss von großen Raubfischen. In ihnen sammelt sich mehr Gift als in kleinen Fischen
- Essen Sie Fisch, der auf hoher See gefangen wurde, und nicht an Riffen
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