Fievre pourprée américaine
auch: Brasilianisches Fleckfieber, Rocky Mountain Spotted Fever (RMSF)
Definition
Das Brasilianische Fleckfieber ist eine Infektionskrankheit, die durch Zeckenbisse übertragen wird. Verursacht wird sie vom Bakterium Rickettsia rickettii. Pate für den Namen stand der amerikanische Pathologe Howard Taylor Ricketts, der das Bakterium als Krankheitsauslöser 1906 entdeckte.
Vorkommen
Das Brasilianische Fleckfieber und das eng verwandte Rocky Mountain Spotted Fever sind in Süd-, Mittel- und Nordamerika verbreitet. In Südamerika ist Brasilien das Land mit den meisten Erkrankungen. Die Regionen Sao Paulo, Minas Gerais, Rio de Janeiro, Espirito Santo und Santa Catarina sind hauptsächlich betroffen. In den USA sind es vor allem die Staaten Arkansas, Delaware, Missouri, North Carolina, Oklahoma und Tennessee. Die Infektionen häufen sich im Sommer.
Ansteckung
Die Ansteckung erfolgt über den Biss einer infizierten Zecke. Überträger ist in Südamerika vor allem die Zeckenart Amblyomma cajennense, in den USA die amerikanische Hundezecke (Dermacentor variablis), die Waldzecke (Dermacentor andersoni) und neuerdings auch die braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus).
Verlauf
Zwei bis 14 Tage nach dem Zeckenbiss zeigen sich in Form von Kopfschmerzen und Fieber die ersten Symptome. Übelkeit, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Bindehautentzündung und Muskelschmerzen können hinzukommen. Einige Tage später tritt bei 90 % der Erkrankten der typische Hautausschlag (Fleckfieber) auf, der sich von den Handgelenken, Unterarmen und Knöcheln über den ganzen Körper ausbreitet. Der Ausschlag bildet erhabene Papeln, die aber nicht schmerzen oder jucken.
Als relativ häufige Komplikationen können auftreten: Blutgerinnungsstörungen, Seh- und Hörstörungen, Nierenversagen, Herzrhytmusstörungen und eine Entzündung von Hirn- und Hirnhäuten. Besonders Kinder unter zehn Jahren und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind gefährdet.
Diagnose
Brasilianisches Fleckfieber ist für Ärzte schwer zu diagnostizieren: Zum einen beginnt die Krankheit mit unspezifischen Beschwerden, zum anderen hat etwa die Hälfte aller Betroffenen keinen Zeckenbiss bemerkt und kann deshalb auch keinen Hinweis darauf geben. Dazu kommt, dass es im Anfangsstadium der Krankheit keine sicheren Bluttests gibt. Antikörper sind erst etwa ab der zweiten Woche nach Krankheitsbeginn im Blut nachzuweisen. Zur Frühdiagnose ist daher am besten eine Gewebeuntersuchung der erkrankten Haut geeignet.
Behandlung / Therapie
Besteht ein begründeter Verdacht auf eine Infektion mit Rickettsia rickettsii , wird der Arzt nicht die Testergebnisse abwarten, sondern so schnell wie möglich mit der Antibiotika-Therapie beginnen (z.B. Doxycyclin). Eine frühzeitiger Behandlungsbeginn verhindert Komplikationen und reduziert die Sterblichkeit bei Fleckfieber von 20 bis 30 Prozent auf 3 bis 10 Prozent.
Vorsorge
Die beste Vorbeugung gegen Brasilianisches Fleckfieber und Rocky Mountain Spotted Fever ist das Vermeiden von Zeckenbissen.
Folgende Maßnahmen schützen:
- Tragen Sie schützende Kleidung: lange Ärmel, lange Hosen, Socken und feste Schuhe geben Zecken wenig „Angriffsfläche“
- Tragen Sie helle Kleidung – darauf sind Zecken besser zu sehen und lassen sich entfernen, bevor sie sich festsaugen
- Benutzen Sie ein Insektenschutzmittel, das nachweislich auch gegen Zecken wirkt
- Suche Sie Ihren Körper und den Ihrer Kinder nach Aufenthalten im Freien gründlich ab. Zecken bevorzugen Stellen mit besonders zarter Haut: am Hals, am Haaransatz, in den Kniekehlen, zwischen den Beinen oder unter den Armen.
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