Keuchhusten

Definition

Keuchhusten wird auch Pertussis, das ist die lateinische Bezeichnung für starken Husten, genannt. Es handelt sich um eine weltweit vorkommende, bakteriell verursachte Atemwegserkrankung, die mittels Tröpfcheninfektion vom Bakterium „Bordetella Pertussis" übertragen wird. Keuchhusten gilt fälschlicherweise als typische Kinderkrankheit. Er kann auch Erwachsene treffen. 


 Vorkommen

Bordetella pertussis wird nur von Mensch zu Mensch übertragen. Die Krankheit ließe sich also theoretisch durch eine Durchimpfung der gesamten Menschheit gänzlich ausrotten. Pro Jahr erkranken rund 17 Millionen Menschen an Keuchhusten. 90 Prozent aller Erkrankungsfälle treten in Entwicklungsländern auf. Aber auch in Europa ist die Krankheit verbreitet. Die Fallzahlen in Deutschland steigen. 2016 wurden vom Robert Koch-Institut (RKI) rund 22.000 Fälle registriert. 

Rund 20 Prozent der Keuchhusten-Fälle betreffen Kinder im Säuglingsalter. Auch zwischen dem 7. und 15. sowie zwischen dem 60. und 80. Lebensjahr gibt es eine Häufung der Erkrankungsfälle. Am gefährlichsten ist die Erkrankung, die tödlich enden kann, für Säuglinge und Neugeborene.


Inkubation

Drei bis zwölf Tage nach der Tröpfcheninfektion kommt es zum Ausbruch der Erkrankung, die hoch ansteckend ist. Übertragen werden die Keuchhusten-Erreger durch Tröpfchen, die vom Erkrankten ausgehustet oder ausgeniest und mit der Atemluft von der Kontaktperson eingeatmet werden. Keuchhusten-Bakterien werden sehr leicht übertragen. 80 bis 100 Prozent der Menschen, die in Kontakt mit den Erregern kommen, erkranken.


Verlauf

Keuchhusten zeigt sich in Zuständen, die einer Erkältung ähneln. Es kommt zu Niesen, leichtem Schnupfen, Fieber, Heiserkeit und vor allem zu heftigen Hustenattacken. Zu Beginn ist die Erkrankung hoch ansteckend. 

Diese Hustenanfälle klingen nicht wie bei einer Erkältung mit der Zeit ab, sondern gehen nach ein bis zwei Wochen in bellende Hustenattacken über. In diesem zweiten Krankheitsstadium kommt es zu einem hörbaren Einatmen („Keuchen“). Die Hustenanfälle treten besonders in der Nacht auf. Niedergeschlagenheit und Appetitlosigkeit können begleitend auftreten. Folgeerkrankungen der Infektion wie Mittelohrentzündung oder Lungenentzündung können sich entwickeln. Die Erkrankung ist langwierig, daher wurde Keuchhusten früher auch als „Hundert-Tage-Husten" bezeichnet. 


Diagnose

Die Diagnose des Keuchhustens ist oft schwierig, da die Erkrankung häufig für einen normalen, wenngleich auch sehr hartnäckigen Husten gehalten wird. Der Erreger lässt sich durch eine serologische Untersuchung diagnostizieren. Dabei lassen sich Antikörper und ein deutlich erhöhter Lymphozytenstatus feststellen - beides sind eindeutige Indizien für die Erkrankung.

Bei Babys und Kleinkindern kann etwa ein Abstrich der Nasenschleimhaut schon sehr frühzeitig Hinweise auf die Erreger geben. 


Behandlung / Therapie

Wird die Erkrankung frühzeitig erkannt, erfolgt die Behandlung mit Antibiotika, was dazu führt, dass die Symptome weniger stark ausgeprägt sind. Die Behandlung mit Antibiotika verkürzt auch den Zeitraum, in dem die Erkrankten andere anstecken können auf fünf Tage ab Therapiebeginn (ohne Behandlung bis zu sechs Wochen). Spezielle Antibiotika hemmen zwar das Bakterienwachstum, können den für Pertussis typischen Husten aber nicht verhindern.


Vorsorge

Eine überstandene Keuchhusten-Infektion bewahrt nicht vor einer erneuten Ansteckung. Eine Schutzimpfung existiert. Diese ist gerade für Babys besonders wichtig, da Keuchhusten Spätfolgen wie Asthma haben kann. Auch Erwachsene können sich gegen Keuchhusten impfen lassen. 


Differenzialdiagnose

Keuchhusten-ähnliche Symptome zeigen eine Bronchitis, Asthma, Pseudokrupp, die zystische Fibrose oder eine durch andere Auslöser verursachte akute oder chronische Entzündung des Lungengewebes (Pneumonie).

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