Leptospirose

Definition
Die Infektionskrankheit Leptospirose wird durch die Bakteriengattung Leptospira interrogans (aus der Gruppe der Spirochäten) verursacht. Man kennt mehr als 250 verschiedene Varianten dieses Erregers. Eine besonders gefährliche Variante ist interrogans serovar icterohaemorrhagiae, der Verursacher der Weil-Krankheit.
Vorkommen
Leptospirose kommt oft in tropischen Ländern nach Naturkatastrophen wie Überschwemmungen vor. Die von Mäusen und Ratten ausgeschiedenen Erreger können unter feucht-warmen Bedingungen wie in Brackwasser, Pfützen und Schlamm besonders gut und lange überleben. In Deutschland tritt die Erkrankung selten auf. Gelegentlich wird sie auch von Reisenden aus anderen Ländern eingeschleppt. Sie gilt aber als Berufskrankheit bei Menschen, die aus beruflichen Gründen in engem Kontakt mit Tieren und Tierabfällen stehen wie etwa Veterinäre, Schlachthofmitarbeiter, Metzger oder Fischer.
Inkubation
Leptospirose gilt als Zoonose, also als Krankheit, die von tierischen Wirten wie Mäusen und Ratten auf den Menschen übergeht. Die Übertragung erfolgt durch den Kontakt mit Blut, Urin oder dem Gewebe bakteriell verseuchter Tiere, oder durch von ihnen verunreinigtes Wasser. Die Ansteckung beim Menschen erfolgt über die Schleimhaut oder über kleine Hautverletzungen innerhalb einer Inkubationszeit von 5 bis 14 Tagen.
Verlauf
Eine Leptospirose verläuft sehr häufig ähnlich wie eine Grippe. Erste Symptome zeigen sich in Schüttelfrost, Fieber sowie Glieder- und Kopfschmerzen. Ebenfalls häufig beobachtet werden Schienbein- und Wadenschmerzen sowie Bindehautentzündungen. Nach drei bis sieben Tagen erfolgt eine kurze Erholungsphase von zwei bis drei Tagen, in denen sich die Patienten etwas besser fühlen. Eine zweite mit Fieber verbundene Krankheitsphase kann bis zu 30 Tage dauern. Bei leichten Verlaufsformen ist die Prognose gut.
Sonderformen wie etwa das Canicolafieber können mittelschwer verlaufen und zu einer Meningitis führen.
Zu den schweren Verlaufsformen zählt Morbus Weil, bei der die Bakterien über das Blut im gesamten Körper streuen und auch Nieren sowie Leber besiedeln. Es kann in der Folge zu einer Gelbsucht und zu Nierenentzündung kommen. Auch das Gehirn kann bei Morbus Weil unter dem Ansturm der Krankheitserreger leiden. Unbehandelt kann Morbus Weil auch tödlich enden.
Diagnose
In der ersten Phase der Erkrankung lässt sich der Erreger aus der Blutkultur nachweisen. Meist wird der schneller Ergebnisse liefernden Antikörperdiagnostik der Vorzug gegeben, die die Leptospiren rasch nachweisen kann und die in der zweiten Krankheitsphase ausschließlich zur Diagnostik eingesetzt wird.
Behandlung / Therapie
Die bevorzugte Therapie bei Leptospirose ist die Gabe von Penicillin. Es wirkt allerdings nur in den ersten fünf Tagen der Erkrankung. Auch die Wirkstoffe Doxycyclin und Cephalosporine der neueren Generation sind sehr wirksam im Kampf gegen Leptospiren.
In der zweiten Erkrankungsphase helfen Antibiotika nicht mehr. In dieser Phase kann die Erkrankung nur noch symptomatisch behandelt werden, um das Fieber zu senken und Flüssigkeitsverluste auszugleichen.
Vorsorge
Gegen Leptospirose gibt es in Deutschland keinen zugelassenen Impfstoff. Eine Schutzimpfung ist daher nicht möglich. Besonders gefährdete Personen können sich durch Schutzkleidung, Handschuhe und gegebenenfalls durch eine Schutzbrille vor einer Ansteckung schützen.
Differenzialdiagnose
Eine Leptospirose muss differentialdiagnostisch unter anderem von infektiösen Darmerkrankungen, Malaria, viraler Gelbsucht und Menigitis und anderen hämorrhagische Fiebererkrankungen unterschieden werden.
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