Meningokokken-Meningitis

Erreger
Neisseria-meningitidis-Bakterien, von denen zwölf verschiedene Serogruppen bekannt sind. Die meisten Fälle der durch Meningokokken verursachten Krankheit werden von den Serotypen A, B und C, weniger durch Infektionen mit den Serotypen Y und W-135 verursacht. Epidemien in Afrika werden in der Regel durch N. meningitidis Typ A ausgelöst.Vorkommen
Sporadische Fälle werden weltweit angetroffen. In den gemäßigten Zonen kommt es während der Wintermonate zu den meisten Erkrankungen. Örtlich begrenzte Ausbrüche entstehen an überfüllten, geschlossenen Orten (zum Beispiel in Wohnheimen oder Militärbaracken). Im Afrika südlich der Sahara, in einem Bereich, der sich vom Senegal bis nach Äthiopien über den Kontinent erstreckt (Afrikanischer Meningitisgürtel), treten während der trockenen Jahreszeit (von November bis Juni) immer wieder große Ausbrüche und Epidemien auf. Regionales Risiko, besonders auch bei Großveranstaltungen, wie z.B. in Mekka (Saudi-Arabien) bei der jährlichen Hadsch.Infektionsweg
Die Krankheit wird durch direkten Kontakt mit infizierten Personen sowie über die Luft und durch Tröpfchen aus Nase oder Rachen infizierter Personen oder asymptomatischer Bakterienträger übertragen. Es gibt kein Reservoir im Tierreich; Insekten treten nicht als Vektoren auf.Inkubation
3 - 7 TageVerlauf
Die meisten Infektionen verursachen keine Krankheitszeichen. Viele Infizierte werden zu asymptomatischen Trägern des Bakteriums und dienen als Reservoir und Ansteckungsquelle für andere Menschen. In der Regel nimmt die Anfälligkeit für eine Meningokokkenerkrankung mit dem Alter ab; allerdings unterliegen Heranwachsende und junge Erwachsene einem geringfügig höheren Risiko. Die Meningokokken-Meningitis ist gekennzeichnet durch das plötzliche Auftreten starker Kopfschmerzen, Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Photophobie und Nackensteifigkeit, hinzu kommen noch verschiedene neurologische Zeichen. Die Krankheit endet in fünf bis zehn Prozent der Fälle tödlich, selbst bei unmittelbar einsetzender antibiotischer Behandlung und guter medizinischer Versorgung. Von den Überlebenden leiden bis zu 20 Prozent unter bleibenden neurologischen Folgeerscheinungen. Eine seltene Form der Meningokokkenerkrankung ist die Meningokokkensepsis, bei welcher es zu einer schnellen Ausbreitung von Bakterien über den Blutstrom kommt, und die durch Kreislaufkollaps, hämorrhagische Hautveränderungen und eine hohe Sterberate charakterisiert ist.Impfung
PassiverSchutz
Meiden von Menschenansammlungen in beengter Umgebung in Endemiegebieten. Nach engem Kontakt mit einer Person, die an einer Meningokokkenerkrankung leidet, sollte ärztlicher Rat hinsichtlich einer Chemoprophylaxe (vorbeugende antibiotische Behandlung) eingeholt werden.Impfstoff
Es gibt verschiedene Impfstoffe, die gegen einzelne Erregertypen eingesetzt werden. Bei Kombinationsimpfstoffen kann zum Beispiel ein Schutz gegen die vier vorkommenden Erregerarten (A,C,W,Y) erreicht werden. Gegen den Typen B gibt es einen eigenen Impfstoff. Die Wahl des Impfstoffes ist zum Teil auch vom Alter abhängig. Säuglinge und Kleinkinder erhalten wegen der besseren Wirksamkeit auf jeden Fall sogenannte Konjugatimpfstoffe, Erwachsene bekommen Konjugatimpfstoffe oder Polysaccharidimpfstoffe.Anwendung
1 Grundimpfung für Erwachsene (Kinder < 1. LJ. Erhalten 2 Grundimpfungen).Impfschutz
gute Wirksamkeit für die geimpften Untergruppen für mindestens 3 Jahre bei 90% der GeimpftenNebenwirkungen
Impfungen gegen Meningokokken sind sicher; signifikante systemische Reaktionen sind sehr selten aufgetreten. Die häufigste Nebenwirkung sind Rötungen sowie ein leichter Schmerz an der Injektionsstelle, der nach ein bis zwei Tagen wieder verschwindet. Bei zwei Prozent der Impflinge kommt es zu Fieber bis zu 38,5 °C. Allgemeinreaktionen mit erhöhter Temperatur/Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Mattigkeit, Schläfrigkeit und grippeähnlichen Symptomen wie Schüttelfrost oder eine Verminderung des Muskeltonus (Muskelhypotonie) wurden in sehr seltenen Fällen nach der Impfung beobachtet. Ebenfalls sehr selten wurde über Reaktionen des Nervensystems wie Schwindel, Fieberkrämpfe, Krampfanfälle und Gefühlsstörungen berichtet. Signifikante Unterschiede bei Sicherheit oder Wirksamkeit wurden bei Kombinationsimpfstoffen nicht beobachtet. Reisende, die bereits gegen die Serogruppe C mit dem Konjugatimpfstoff immunisiert sind, haben keinen Schutz vor anderen Serogruppen.Bemerkungen
Abstand zu anderen Impfungen nicht erforderlich. Für Mekka-Reisende besteht Impfpflicht, dabei muss ein Vierfach-Impfstoff angewendet werden. Ansonsten wird die Visumerteilung bzw. die Einreise verweigert!Reisemedizinische Beratung
Für Ihre reisemedizinische Beratung steht Ihnen ein Fragebogen zur schriftlichen Reiseberatung zur Verfügung - gerne beraten wir Sie auch telefonisch:
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