Salmonellosen

Definition
Unter einer Salmonellose oder auch Salmonellenenteritis versteht man eine von Salmonellen (Bakterien) verursachte infektiöse Magen-Darm-Entzündung (Gastroenteritis). Sie entsteht durch mangelnde Hygiene, durch verseuchtes Trinkwasser oder den Verzehr infektiöser Lebensmittel (Lebensmittelinfektion). Die Bakterienarten Serovare Enteritidis und Typhimurium sind die am häufigsten nachgewiesenen Erreger der Salmonellose.
Vorkommen
Rund 2.600 verschiedene Salmonella-Serotypen sind bekannt. Die Salmonellose kommt weltweit vor. In Deutschland ist vermutlich jeder fünfte Mensch Salmonellenträger. Laut den Meldungen des Robert-Koch-Instituts gab es 2014 rund 16.000 Erkrankungsfälle. Damit ist die Rate der Infektionen in Deutschland im Vergleich zu früheren Jahren stark rückläufig. Ebenso die Rate der bestätigten Todesfälle. 2014 verstarben in Deutschland 17 Menschen an einer Salmonellose; 2005 waren es noch 46 Todesfälle.
Inkubation
Salmonellen kommen in tierischen Produkten wie Eier, Fleisch, Milch und Muscheln vor. Sie können aber auch beim Schlachten und Verarbeiten dieser Produkte, durch Hygienemängel und durch Salmonellenausscheider auf Lebensmittel übergehen. In Ländern mit niedrigen Hygienestandards ist auch eine Übertragung durch den Kot von infizierten Tieren und durch verunreinigtes Trinkwasser möglich. Die ersten Symptome einer Salmonelleninfektion zeigen sich innerhalb weniger Stunden bis drei Tagen (in Ausnahmefällen bis zu einer Woche) nach dem Verzehr von befallenen Lebensmitteln. Die mittlere Inkubationszeit liegt bei 20 bis 24 Stunden. Die Dauer der Erkrankung beträgt meist lediglich wenige Stunden oder Tage. In Ausnahmefällen kann sich die Infektion auch mehrere Monate hinziehen.
Verlauf
Die Hauptsymptome einer Salmonellose sind Erbrechen und Durchfall. Bei jedem zwanzigsten Infizierten kommt es im Verlauf der Erkrankung zu Fieber zwischen 38 und 39 Grad Celsius, zu starken Flüssigkeitsverlusten und rapider Gewichtsabnahme, die einen Krankenhausaufenthalt notwendig machen kann. Schwere Verläufe treffen vor allem immungeschwächte Menschen, sowie Senioren und Kinder. Problematisch ist, dass bestimmte Salmonellenstämme den Infizierten zum Dauerausscheider des Krankheitserregers machen können.
Diagnose
Eine Salmonellose wird innerhalb der ersten Woche nach der Infektion durch eine Blutkultur nachgewiesen, in der zweiten Woche durch einen Antikörpersuchtest aus dem Blutserum und in der dritten Woche durch eine Anzucht aus Stuhl.
Behandlung / Therapie
Verläuft die Salmonelleninfektion komplikationslos, ist keine Behandlung mit Antibiotika erforderlich. Das hat zwei Gründe: Zum einen will man durch den Verzicht die weitere Entwicklung multiresistenter Stämme verhindern, zum anderen kann durch die Antibiotikagabe die Bakterienausscheidung verlängert werden.
Vorsorge
Salmonellen gedeihen und vermehren sich bei Temperaturen im Bereich von etwa 10 bis 50 Grad Celsius. Die Aufbewahrung von rohen Lebensmitteln im Kühlschrank bei etwa 7 Grad Celsius bremst daher die Ausbreitung des Erregers. Wirklich verlässlich abgetötet, werden Salmonellen nur dann, wenn das Innere eines Lebensmittels für mindestens zehn Minuten eine Temperatur von über 70 Grad Celsius erreicht. In tiefgekühlten Lebensmitteln vermehren sich Salmonellen nicht, sie überleben aber. Daher sollte etwa bei Geflügel immer die Auftauflüssigkeit weggeschüttet werden. Wichtig ist auch das Händewaschen gleich nach dem Hantieren mit rohem Geflügelfleisch. Eier sollte man immer so lange braten oder kochen, bis das Eigelb fest ist.
Differenzialdiagnose
Virale Infektionen mit Rotaviren oder mit Noroviren können ähnliche Symptome hervorrufen wie eine Salmonellose.
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