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Syphilis

Definition

Die Infektionskrankheit Syphilis ist auch als Lues oder Franzosenkrankheit (maladie française) bekannt. Sie zählt zur Gruppe der sexuell übertragbaren Erkrankungen. Erreger der Syphilis ist ein Bakterium (Treponema pallidum ssp. Pallidum). Die Übertragung erfolgt nur von Mensch zu Mensch bei sexuellen Handlungen durch Schleimhautkontakt.

Bei der Syphilis connata wird der Erreger während der Schwangerschaft und bei der Geburt von einer erkrankten Mutter auf ihr Kind übertragen.

Vorkommen

Die Syphilis ist weltweit verbreitet. WHO rechnet mit rund zwölf Millionen Neuerkrankungen pro Jahr, rund 90 Prozent davon in Entwicklungsländern. In den westlichen Industrieländern tritt die Erkrankung besonders häufig in Großstädten auf. Vor allem homosexuelle Männer sind von der Syphilis betroffen. In Deutschland nehmen die Neuerkrankungen seit Jahren zu. Während nach Entdeckung der Antibiotika die Syphilis im 20. Jahrhundert deutlich zurückgegangen ist, kommt es mittlerweile in Deutschland nach den Angaben des Robert Koch-Instituts wieder zu mehreren Tausend Erkrankungen pro Jahr. Die zunehmenden Ansteckungsraten betreffen insbesondere homosexuelle Männer und hängen mit Änderungen des sexuellen Risikoverhaltens (Verzicht auf Kondome) zusammen.

Inkubation

Die Inkubationszeit bei Syphilis liegt meist zwischen 14 und 24 Tagen. Sie kann aber auch im Bereich zwischen 10 und 90 Tagen liegen.

Verlauf

Typisch für den Beginn der Infektion sind schmerzlose Schleimhautgeschwüre und Schwellungen der Lymphknoten etwa drei bis vier Wochen nach der Ansteckung. Wird die Syphilis nicht behandelt, kann es zu einem chronischen Verlauf mit dem Befall von Haut und Organen kommen. Im Endstadium führt Syphilis, die in vier Stadien verläuft, zur Schädigung und Zerstörung des zentralen Nervensystems. 

Diagnose

Eine Syphilis lässt sich vor allem durch den Nachweis von Antikörpern diagnostizieren. In einem ersten Schritt erhebt der Arzt die Krankengeschichte und erfasst dabei vor allem Details zum Sexualleben bzw. zu Sexualpraktiken, die das Risiko für eine sexuell übertragbare Erkrankung erhöhen. Anschließend folgen ein Abstrich (meist von der Mundschleimhaut) und eine Blutprobe, die im Labor auf den Syphilis-Erreger Treponema pallidum getestet werden.

Besteht die Syphilis schon länger, wird mit einer feinen, langen Nadel Rückenmarksflüssigkeit entnommen und untersucht, was meist einen kurzen stationären Krankenhausaufenthalt notwendig macht.

Bei der Schwangerschaftsvorsorge wird ebenfalls auf Syphilis-Erreger oder -Antikörper getestet. Falls tatsächlich eine Syphilis vorliegt, wird sofort mit einer Therapie begonnen, die das Kind meist vor einer Infektion schützt. Daher ist die angeborene (konnatale) Syphilis mittlerweile in Europa sehr selten geworden.

Behandlung / Therapie

Syphilis lässt sich durch die Einnahme von Penicillin und anderen Antibiotika heilen. Nach der Entdeckung und verbreiteten Verfügbarkeit von Antibiotika im 20. Jahrhundert sind die Erkrankungszahlen deutlich zurückgegangen.

Vorsorge

Da Syphiliserreger vor allem über direkte sexuelle Kontakte übertragen werden, bieten Kondome einen Schutz vor einer Infektion. Die Übertragung von der Mutter auf das Kind lässt sich durch die in Deutschland vorgeschriebenen Mutterschaftsuntersuchungen entdecken und verhindern.

Differenzialdiagnose

Bei Syphilis können Mehrfachinfektionen auftreten: Wichtig sind hier vor allem Gonorrhoe, HIV-Infektionen und die unspezifische Urethritis (Schleimhaut-Entzündung der Harnröhre).

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