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Trichuriasis

Definition

Die Darminfektion Trichuriasis wird durch Peitschenwürmer (Trichuris trichiura) hervorgerufen. Der Peitschenwurm zählt zu den Fadenwürmern (Nematoden). 
Die männlichen Würmer erreichen eine Länge von rund vier Zentimetern. Ihr hinteres Ende ist eingerollt. Die Weibchen sind etwa fünf Zentimeter lang - ihr hinteres Ende ist gerade. Die Infektion kommt bei Menschen und Affen vor.

Vorkommen

Trichuriasis ist weltweit die dritthäufigste Spulwurm-Infektion. Sie ist weltweit verbreitet. Die WHO schätzt die Zahl der Infizierten auf rund eine Milliarde Menschen. Die Erkrankung tritt vor allem in tropischen und subtropischen Entwicklungsländern mit niedrigem Hygienestandard auf. Auch aus dem Süden der USA werden Infektionen berichtet. Kinder sind von der Erkrankung häufiger als Erwachsene betroffen. 

Inkubation

Die Infektion mit Trichuriasis erfolgt auf oralem Weg durch larvenhaltige Eier - oft über rohe Salate oder Gemüse, die durch das Düngen mit Fäkalien verunreinigt sind. Eine Autoinfektion findet nicht statt, da die Eier bis zur Reifung etwa einen Monat benötigen. Erst dann sind die Eier im Larvenstadium und damit ansteckend.

Die ersten Symptome zeigen sich einige Wochen nach der Infektion mit Trichuriasis. Die Lebensdauer der Peitschenwürmer beträgt bis zu einigen Jahren. 

Verlauf

Nach dem Essen der larvenhaltigen Wurmeier gelangen die Erreger zuerst in den Dünndarm-Abschnitt. Dort nistet sich die Larve in der Darmschleimhaut ein, wo sie innerhalb von ein bis drei Monaten zum erwachsenen Wurm heranwächst. Ist diese Phase abgeschlossen, wandert der Wurm mit Hilfe der Darmperistaltik in den Dickdarm, seinem eigentlichen Lebensraum. Dort kann er mehrere Jahre lang leben und Eier erzeugen, die mit dem Kot wieder aus dem Darm ausgeschieden werden. Im Freien entstehen durch Feuchtigkeit und warme Temperaturen innerhalb von drei bis vier Wochen aus den Wurmeiern infektiöse Larven. 

Die Infektion mit Peitschenwürmern verläuft oft ohne Symptome. Beschwerden machen sich meist erst dann bemerkbar, wenn der Befall so groß ist, dass es zu Schäden an der Darmwand kommt. Dann können Schmerzen im Oberbauch auftreten. Auch Erbrechen und krampfartige, schleimige Durchfälle sind möglich. Eine Mangelernährung und Anämie können eine zusätzliche Folge des Wurmbefalls sein, wenn der Befall sehr stark ist und es daher zu einer verringerten Nährstoffaufnahme aus dem Darm kommt.

Diagnose

Diagnostiziert wird die Trichuriasis durch eine mikroskopische Untersuchung des Stuhls. Der Nachweis der Wurmeier im Stuhl ist allerdings erst zwei Monate nach der Infektion möglich. Die für einen Befall charakteristischen zitronenförmigen Wurmeier lassen sich leicht erkennen. Um eine Anämie festzustellen, ist ein großes Blutbild erforderlich. 

Behandlung / Therapie

Eine Trichuriasis lässt sich gut mit dem Wurmmittel Mebendazol behandelt. Dieser Arzneistoff wirkt gegen eine Vielzahl von Wurmarten. Er wird daher auch als sogenanntes Breitband-Anthelminthikum bezeichnet. Mebendazol tötet die Würmer im Darm verlässlich ab. Die Behandlungsdauer beträgt drei Tage.

Vorsorge

Gute Hygiene und Körperpflege sind die besten Vorsorgemaßnahmen gegen einen Befall mit Peitschenwürmern. In warmen und feuchten Regionen, in denen die Erkrankung verbreitet ist, sollte man beim Verzehr von rohem Obst und Gemüse besonders vorsichtig sein.

Differenzialdiagnose

Eine Trichuriasis kann ähnliche Symptome wie eine Appendizitis, also eine Entzündung des Wurmfortsatzes des Blinddarms, zeigen.

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