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Vibrio-Infektion

Definition

Vibrio-Infektionen werden durch Bakterien der Gattung Vibrio hervorgerufen. Zu dieser Erregerfamilie zählen über hundert verschiedene Bakterien. Die umgangssprachlich auch Vibrionen genannten Erreger halten sich im Wasser auf. Vibrio cholerae, der Auslöser der Cholera, ist das wohl bekannteste Bakterium aus der Gattung der Vibrionen.


Vorkommen

Vibrio-Erreger treten weltweit auf. Sie können sowohl in Salz- als auch in Süßwasser vorkommen und vermehren sich bei Temperaturen über 20 Grad Celsius besonders stark. Infektionen in Deutschland sind selten; meist schleppen Reisende den Erreger aus Ländern und Regionen mit niedrigem Hygienestandard ein. Allerdings kommen hin und wieder Infektionen durch Ostseewasser vor. Auch an Badestellen an der Nordsee wurden bereits Vibrio-Erreger nachgewiesen. In Japan gibt es immer wieder Vibrio-Fälle, bei denen die Ansteckung über rohen Fisch oder Meeresfrüchte vermutet wird.


Inkubation

Die ersten Symptome zeigen sich innerhalb weniger Stunden nach der Vibrio-Infektion. Sie können je nach Vibrio-Typus unterschiedlich sein. Oft zeigen sich schon wenige Stunden nach der Ansteckung Entzündungserscheinungen im Magen-Darm-Trakt. Bei gesundheitlich geschwächten oder älteren Personen reicht oft schon eine geringe Keimzahl für die Ansteckung mit einer Vibrio-Infektion.


Verlauf

Werden die Vibrio-Erreger über den Verzehr von Lebensmitteln übertragen, kommt es meist nach rund 16 Stunden zu Brechdurchfall. Der Verlauf kann bei Senioren und Menschen mit Immunschwäche dramatisch sein: Schon kurze Zeit nach der Ansteckung kann es zu einer Blutvergiftung mit Multiorganversagen kommen. Bei Ansteckung über kontaminiertes Wasser oder etwa bei Hautverletzungen durch Muscheln und andere Schalentiere können sich ernsthafte Wundinfektionen entwickeln. Ein Ansteckung mit dem Durchfallerreger Vibrio parahaemolyticus ist weit weniger gefährlich. Hier kommt es meist „nur“ zu Erbrechen und Durchfall.


Diagnose

Vibrio-Erreger lassen sich im Wundsekret und im Blut nachweisen. Auch eine Stuhlprobe ist für die Diagnose oft hilfreich, da einige der Erreger auch mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Die bildgebende Diagnostik unterstützt den Arzt bei der Lokalisierung von Eiterherden.


Behandlung / Therapie

Werden Vibrio-Infekte möglichst rasch mit Antibiotika behandelt, ist die Prognose gut. Je länger sich der Therapiebeginn hinzieht, desto schwerer kann allerdings der Verlauf sein. Besonders schwierig wird die Therapie dann, wenn sich die Bakterien zum Beispiel in schlecht durchbluteten Körperregionen eingenistet haben. Ist das der Fall, kann oft nur eine Amputation der betroffenen Gliedmaßen das Leben des Patienten retten. Nur so lässt sich eine Ausbreitung der Infektion auf lebenswichtige Organe und eine Blutvergiftung verhindern. Ohne Therapie können Infektionen mit Vibrio-Erregern auch tödlich enden. 


Vorsorge

Gegen eine Vibrio-Infektion gibt es keine wirksame Schutzimpfung. Wer sich an Gewässern aufhält, die über längere Zeit eine Temperatur von über 20 Grad Celsius aufweisen, sollte daher besondere Vorsichtsmaßnahmen befolgen:

  • Offene oder schlecht heilende Wunden (auch Hühneraugen!) sollten nicht in Kontakt mit Meerwasser kommen.

  • Immunologisch erkrankte Menschen sollten beim Baden besonders vorsichtig sein. 

  • Vor der Infektion über Lebensmittel kann man sich schützen, indem man Fisch gut durchgart und Meerestiere nicht roh verspeist.

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