WHO: Marburg Virus (Update)
Meldung vom: 19.04.2023
Äquatorial-Guinea
Die WHO teilte mit, dass der Ausbruch der Marburg-Virus-Krankheit (MVD) nach wie vor an einem kritischen Punkt sei. Die Gesundheitsorganisation fordert die Bevölkerung und die lokalen Behörden auf, wachsam zu bleiben, da es im Land zu unentdeckten Übertragungsketten kommen kann.
Mittlerweile gibt es insgesamt 16 laborbestätigte MVD-Fälle. Unter diesen Fällen sind 11 Menschen gestorben. Seit der Ausbruch am 13. Februar gemeldet wurde, sind 23 wahrscheinliche Fälle von MVD registriert worden.
Der am stärksten betroffene Distrikt ist Bata in der Provinz Litoral, wo neun Fälle gemeldet wurden. Heute wurde ein weiterer Fall bei einem Gesundheitspersonal aus Bata gemeldet. Die Person wurde aufgrund einer Exposition durch einen früheren Fall überwacht. Der Fall wurde am Tag des Ausbruchs der Krankheit entdeckt und erhielt eine antivirale Therapie.
Die folgenden vier Provinzen haben Marburg-Fälle angemeldet
- Kie Ntem
- Centro Sur
- WeleNzas
- Litoral
Tansania
Ein Regionalbüro der WHO teilte am 9. April mit, dass seit dem 7. April keine neuen MVD-Fälle bestätigt wurden und über 80 Prozent der Kontaktpersonen den erforderlichen Überwachungszeitraum abgeschlossen haben.
Marburg Virus
Das Marburg-Virus und das eng verwandte Ravn-Virus sind die Erreger der Marburg-Virus-Krankheit, die eine Letalität von bis zu 88 % aufweist.
Die Marburg-Virus-Krankheit wurde erstmals 1967 nach gleichzeitigen Ausbrüchen in Marburg und Frankfurt in Deutschland sowie in Belgrad, Serbien, entdeckt. Die Krankheit verbreitet sich zwischen Menschen durch direkten Kontakt durch verletzte Haut oder Schleimhäute mit Blut, Sekreten, Organen oder anderen Körperflüssigkeiten von infizierten Personen und mit Oberflächen und Materialien wie Bettwäsche, Kleidung, die mit diesen Flüssigkeiten kontaminiert sind.
Die Inkubationszeit variiert zwischen zwei und 21 Tagen.
Die durch das Marburg-Virus verursachte Erkrankung beginnt abrupt mit hohem Fieber, starken Kopfschmerzen und starkem Unwohlsein. Am dritten Tag können schwere wässrige Durchfälle, Bauchschmerzen und -krämpfe, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Schwere hämorrhagische Manifestationen können zwischen fünf und sieben Tagen nach Beginn der Symptome auftreten. Der Tod tritt am häufigsten zwischen acht und neun Tagen nach Beginn der Symptome ein, normalerweise gehen hier ein schwerer Blutverlust voraus.
Im frühen Krankheitsverlauf ist die klinische Diagnose der MVD aufgrund der Ähnlichkeiten in der klinischen Symptomatik nur schwer von vielen anderen fieberhaften Tropenerkrankungen zu unterscheiden. Andere virale hämorrhagische Fieber müssen ausgeschlossen werden, einschließlich der Ebola-Viruserkrankung, sowie Malaria, Typhus, Leptospirose, Rickettsiose-Infektionen und Pest.
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>> Quelle: WHO, 15.04.2023 und WHO, 09.04.2023
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