Russland: Todesfall durch Tetanus
Meldung vom: 22.09.2021
Die Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadzor meldet für das Gebiet Swerdlowsk am Uralgebirge den ersten Tetanusfall seit mehr als 17 Jahren:
Der Patient ist ein 5-jähriges ungeimpftes Kind, das nach einem Sturz vom Fahrrad und einer Knieverletzung an Tetanus erkrankte.
Im Juni 2021 erlitt ein 5-jähriges Kind in Verkhnyaya Pyshma nach einem Sturz vom Fahrrad Schürfwunden an den Knien. Die Eltern suchten erst nach zwei Wochen medizinische Hilfe auf. So verzögerte sich auch die Notfallprophylaxe gegen Tetanus um fast 2 Wochen. Der Patient lag mehrere Monate auf einer Intensivstation mit Beatmungsgerät im Koma. Aufgrund der verzögerten Behandlung litt das Kind unter schweren neurologischen Störungen.
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Die Krankheit wird durch die Auswirkungen eines potenten Neurotoxins verursacht, welches das Bakterium in abgestorbenem Gewebe - zum Beispiel in nicht gesäuberten Wunden - produziert.
Klinische Symptome bei Tetanus sind Muskelkrämpfe, anfänglich der Kaumuskeln, welche zum Trismus (Kiefersperre) führen, der dann den charakteristischen Gesichtsausdruck "Risus sardonicus" verursacht.
Äußerst bedrohlich wird der Krankheitszustand, wenn die Krämpfe auf die Atemmuskulatur übergehen und zu Erstickungsanfällen führen. In einigen Fällen kann das Toxin auch auch die inneren Organe wie das Herz und die Bauchspeicheldrüse sowie das Nervensystem schädigen. Die Körpertemperatur der Betroffenen ist im Gegensatz zu anderen Infektionen nur leicht erhöht.
Im fortgeschrittenen Stadium können selbst kleine externe Berührungen generalisierte Tetanusanfälle auslösen, die zu ernsten Komplikationen und zum Tod führen, wenn nicht unmittelbar eine Intensivtherapie eingeleitet wird.
Nach einer Tetanusinfektion kann man nur die Symptome behandeln. Nach einer Verletzung muß die Wunde sorgfältig gereinigt werden. Eine Tetanusimpfung kann die Bakterien nicht neutralisieren, sondern wirkt nur gegen das Tetanustoxin. Eine Behandlung mit Antibiotika kann eine Toxinbildung vermindern. Trotz moderner Behandlungsmethoden sind die Heilungschancen besonders bei älteren Menschen schlecht. Die Sterblichkeit beträgt bei ungeimpften Personen mehr als 30 Prozent. Der einzige Schutz ist eine vollständige Grundimpfung.
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>> Quelle: tass.ru, 16.09.2021
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