EU: Leichter Rückgang der Affenpocken Fälle

Meldung vom: 22.09.2022

Übersicht der Affenpocken-Fälle in den Ländern

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Seit Mitte Mai 2022 werden Affenpocken-Fälle weltweit beobachtet. Das gleichzeitige Auftreten dieser seltenen Virusinfektion in mehreren nicht-endemischen Ländern ist für diese Krankheit untypisch. In der Vergangenheit war die Krankheit zumeist auf verschiedene west- und zentralafrikanische Länder Afrikas beschränkt. Der aus Westafrika stammenden Poxvirus verursacht bislang relativ milde klinische Krankheitsverläufe. Ein direkter Haut- oder Schleimhaut-Kontakt oder eine Tröpfcheninfektion werden als Transmissionsweg angenommen.

Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) berichtete in seinem neuesten Affenpocken-Lagebericht, dass in der Woche bis zum 4. September ein Rückgang der Melderaten bei 20 Ländern gemeldet wurde. Der stärkste Rückgang war in Zypern, Estland und Luxemburg zu verzeichnen.

Von vier Ländern wurde ein Anstieg der Melderaten gemeldet:

  • Bulgarien
  • Finnland
  • Slowakei
  • Slowenien

Seit Beginn des Ausbruchs der Affenpocken wurden 24.256 bestätigte Affenpocken Fälle (MPX) aus den EU-/EWR-Ländern gemeldet (Stand: 20. September 2022).

Die fünf Länder, die seit Beginn des Ausbruchs die meisten Fälle gemeldet haben, sind:

  • Spanien (7.083)
  • Frankreich (3.897)
  • Deutschland (3.570)
  • Niederlande (1.221)
  • Portugal (845)

Obwohl während des aktuellen Ausbruchs einige schwere Fälle (einschließlich Enzephalitis) gemeldet wurden, bleiben die Auswirkungen der Krankheit in den meisten Fällen gering, berichtet das ECDC.

Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden der WHO seit dem 1. Januar 2022 Affenpocken-Fällen aus 105 Mitgliedstaaten in allen 6 WHO-Regionen gemeldet. Bis zum 20. September 2022 wurden der WHO insgesamt 62.532 im Labor bestätigte Fälle und 1.667 Verdachtsfälle, darunter 23 Todesfälle, gemeldet. Seit dem 13. Mai 2022 wurde ein hoher Anteil dieser Fälle aus Ländern ohne zuvor dokumentierte Übertragung von Affenpocken gemeldet. Dies ist das erste Mal, dass Fälle und anhaltende Übertragungsketten in Ländern ohne direkte oder unmittelbare epidemiologische Verbindungen zu Gebieten West- oder Zentralafrikas gemeldet wurden.

Mit Ausnahme von Ländern in West- und Zentralafrika betrifft der anhaltende Ausbruch von Affenpocken weiterhin hauptsächlich Männer, die Sex mit Männern haben. Derzeit gibt es keine Hinweise, die auf eine dauerhafte Übertragung über diese Gruppe hinaus hindeutet.

Übertragung

Die Übertragung auf den Menschen kann durch Kontakt mit einem infizierten Tier oder Menschen oder mit menschlichen Körpermaterial erfolgen, das das Virus enthält. Die Übertragung zwischen Menschen erfolgt meist durch große Atemtröpfchen. Da sich Tröpfchen nicht weit verbreiten können, ist ein längerer persönlicher Kontakt erforderlich. Das Virus kann auch durch Körperflüssigkeiten, Läsionen oder indirekten Kontakt mit Läsionen in den Körper gelangen.

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Affenpocken

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Affenpocken / Monkeypox

Der Zeitraum von Infektion bis Erkrankungsbeginn beträgt 7 bis 21 Tage. Es kommt zu Fieber, grippalen Beschwerden und geschwollenen Lympfknoten. Erst nach ein paar Tagen treten Hautveränderungen auf, die Windpocken ähneln.

Der Ausschlag beginnt in der Regel innerhalb von ein bis drei Tagen nach Beginn des Fiebers. Die Läsionen können flach oder leicht erhaben sein und mit einer klaren oder gelblichen Flüssigkeit gefüllt sein. Die Anzahl der Läsionen bei einer Person kann von einigen wenigen bis zu mehreren Tausend reichen. Der Ausschlag tritt vor allem im Gesicht, den Handflächen und an den Fußsohlen auf. Der Ausschlag kann aber auch am Mund, an den Genitalien und an den Augen auftreten. Diese Hauteffloreszenzen verkrusten, trocknen ein und fallen dann in der Regel ohne Narbenbildung ab.

Die Erkrankung verläuft meist mild und dauert zwischen zwei und vier Wochen. Es werden auch, v.a. bei Kindern unter 16 Jahren, schwere Verläufe beschrieben: Die offenen Hautläsionen können sich entzünden und mit Bakterien infizieren. Auch eine Infektion der Augen mit Sehverlust ist möglich. Selten tritt eine Lungenentzündung auf. 

Je nach Variante liegt die Sterblichkeit in Afrika zwischen 1 bis 11% - dieser Prozentsatz ist jedoch nicht auf die Sterblichkeit in anderen Ländern übertragbar. Gefährdet sind vor allem Menschen mit einem eingeschränkten Immunsystem oder Menschen, die unter schlechten hygienischen Bedingungen leben. 

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>> Quelle: monkeypoxreport.ecdc.europa.eu, 21.09.2022

>> weitere Informationen zu Affenpocken

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