Amerika: Oropouche Virus - Risiko für die Schwangerschaft
Meldung vom: 29.08.2025

Oropouche Virus Fälle
Seit Ende 2023 wurden in elf Ländern 12.786 bestätigte Oropouche-Fälle gemeldet - Stand: 13. August 2025. Dies deutet auf eine zunehmende Verbreitung durch die Mücken Culicoides paraensis hin, die dieses Virus hauptsächlich übertragen.
Im Jahr 2025 verteilten sich die bestätigten Fälle bislang wie folgt:
- Brasilien (11.888 Fälle)
- Panama (501)
- Peru (330)
- Kuba (28)
- Kolumbien (26)
- Venezuela (5)
- Guyana (1)
In diesem Jahr wurden in Brasilien die meisten Oropouche-Fälle gemeldet: In 20 Bundesstaaten wurden Fälle gemeldet – insbesondere in Espírito Santo (6.322) und Rio de Janeiro (2.497). Das Land verzeichnete außerdem fünf Todesfälle sowie Fälle von neurologischen Komplikationen und Totgeburten, die derzeit untersucht werden. Das Oropouche-Virus wurde zudem im Sperma nachgewiesen. Es ist jedoch bislang nicht bekannt, ob es durch Sex übertragen werden kann.
Laut PAHO verursacht Oropouche-Fieber typischerweise hohes Fieber, starke Kopfschmerzen sowie Muskel- und Gelenkschmerzen. Die meisten Patienten erholen sich innerhalb von zwei bis drei Wochen. Bis zu 60 % der Patienten können jedoch Rückfälle erleiden. In seltenen Fällen kann die Krankheit zu Meningitis oder Enzephalitis führen. Darüber hinaus bestehen Bedenken hinsichtlich möglicher Risiken für den Fötus bei schwangeren Frauen. Die CDC empfiehlt daher, dass Schwangere nicht unbedingt notwendige Reisen bspw. nach Espírito Santo (Brasilien) oder in die Provinz Darién (Panama) überdenken sollten.
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Oropouche Virus bei Schwangerschaft - vertikale Übertragung
Das Oropouche-Virus (OROV), das von bestimmten Stechmücken übertragen wird, wurde kürzlich mit möglichen schwerwiegenden Folgen für den Fötus in Verbindung gebracht:
Eine Veröffentlichung im "The New England Journal of Medicine" berichtet über eine vertikale Übertragung in Brasilien (Transmission von OROViren von einer infizierten Mutter auf ihr Kind). Der Fall bestätigt einen Zusammenhang zwischen der anschließend Totgeburt und dem anhaltenden OROV-Ausbruch in Brasilien.
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The New England Journal of Medicine, Nov. 2024
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In Brasilien wurde eine Tot- und eine Fehlgeburt im Bundesstaat Pernambuco sowie vier Fälle von Neugeborenen mit Mikrozephalie in den Bundesstaaten Acre und Pará gemeldet, die durch retrospektive Studien identifiziert wurden und möglicherweise auf eine Oropouche-Infektion zurückzuführen sind. Drei weitere mögliche Fälle einer vertikalen Übertragung werden im Bundesstaat Pernambuco untersucht. Trotz der Hinweise auf eine vertikale Übertragung von OROV kann aktuell noch nicht der Schluss gezogen werden, dass OROV die Ursache für den Tod des Fötus ist. Entsprechende Untersuchungen hierzu sind noch im Gange.
Das Oropouche-Virus wurde zudem im Sperma nachgewiesen. Es ist jedoch bislang nicht bekannt, ob es durch Sex übertragen werden kann.
Die US-Gesundheitszentren CDC empfehlen Ärzte, sich des Risikos einer vertikalen Übertragung bewusst zu sein und Schwangerschaften bei Frauen mit bestätigten Oropouche-Infektionen zu überwachen. Es wird empfohlen, schwangere Frauen, die eine Reise in betroffene Gebiete in Betracht ziehen, vor dem Risiko für den Fötus zu warnen und vor Ort entsprechende Vorsichtsmaßnahmen vor Stichen zu ergreifen.
Die CDCs fordern schwangere Frauen dringend dazu auf, unnötige Reisen in Oropouche-Risikogebiete noch einmal zu überdenken und - wenn dies unvermeidbar ist - die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen strikt zu befolgen:
Hochwirksames Insektenschutzmittel verwenden, unter einem (imprägnierten) Moskitonetz zu schlafen und imprägnierte bzw. stichfeste Kleidung tragen, um stechende Insekten abzuwehren.
The Lancet "Oropouche fever: reports of vertical transmission and deaths in Brazil", 22.08.2024
Forscher der Universität Brescia, Italien, konnten das replikationskompetente Oropouche-Virus (OROV) im Sperma eines Reisenden, bei dem Oropouche-Fieber diagnostiziert wurde (Infektion im Juli 2024 auf Kuba), nachweisen. Dies ist ein Hinweis auf mögliche Risiken einer sexuellen Übertragung. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Emerging Infectious Diseases veröffentlicht.
cdc.gov
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Laut CDC beträgt die Inkubationszeit normalerweise vier bis acht Tage. Die Symptome dauern typischerweise drei bis sechs Tage. Sie ähneln denen des Dengue-Fiebers und umfassen Fieber, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Erbrechen, Übelkeit, Schüttelfrost und Lichtempfindlichkeit.
Das Oropouche-Virus gehört zur Familie der Orthobunyaviren und hat eine Inkubationszeit von 4 bis 8 Tagen. Ähnlich wie beim Dengue-Fieber treten die Symptome plötzlich auf und umfassen typischerweise Fieber, Kopfschmerzen, Muskel-Knochen-Schmerzen, Schüttelfrost und manchmal Übelkeit. Die meisten Patienten erholen sich in etwa einer Woche, bei einigen halten die Symptome jedoch wochenlang an. In schweren Fällen kann es zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie einer aseptischen Meningitis kommen.
Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch eine Stechmückenart namens Culicoides paraensis, kann aber auch durch bestimmte Culex-Mücken übertragen werden.
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>> Quelle: PAHO, 2025
>> weitere Informationen zum Oropouche Fieber
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