Gelbfieber
Beschreibung
Gelbfieber ist eine schwere Virusinfektion, die durch eine Stechmückenart (Aedes) übertragen wird. Diese Infektionskrankheit tritt im äquatorialen Afrika sowie in Mittel- und Südamerika auf >> Ihr Reiseziel.
Eine Gelbfieber-Erkrankung beginnt drei bis sechs Tage nach der Infektion mit einem ersten Fieberschub. Bei einem zweiten Schub - nach einer scheinbar gesunden Phase - kommt es zu einer schweren Leberentzündung, an der ca. 20 % der Patienten sterben. Eine ursächliche, medikamentöse Therapie von Gelbfieber ist nicht möglich.
Im Folgenden finden Sie umfangreiche Informationen zum Thema Gelbfieber:
- Vorkommen
- Erreger
- Infektionsweg
- Inkubation
- Verlauf
- Passiver Schutz
- Impfstoff
- Anwendung
- Impfung
- Nebenwirkungen / Gegenanzeige
- Bemerkungen
- Infografik Gelbfieber
- Gelbfieberkarte Afrika und Südamerika
- Gelbfieber Video
Vorkommen
In Afrika erstreckt sich die Gelbfieberzone von 15° nördlicher bis 18° südlicher Breite. In Südamerika umfasst die Gelbfieberzone zwölf Länder sowie zusätzlich verschiedene karibische Inseln. In Asien sind bislang keine Gelbfieber-Fälle bekannt geworden. Das CDC schätzt, dass weltweit ca. 200.000 Gelbfieber-Erkrankungsfälle und 30.000 Sterbefälle pro Jahr vorkommen ( CDC, 14.09.2018).
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Das Gelbfiebervirus ist in einigen Gebieten Afrikas und Zentral- und Südamerikas endemisch:
Afrika
Länder mit einem Risiko für die Übertragung des Gelbfieber-Virus:
Angola, Äquatorialguinea, Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Burundi, Elfenbeinküste, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Kamerun, Republik Kongo, Demokratische Republik Kongo, Kenia, Liberia, Mali, Mauretanien, Niger, Nigeria, Senegal, Sierra Leone, Sudan, Togo, Tschad, Uganda und Zentralafrikanische Republik
Länder mit geringem Risiko für eine Exposition gegenüber dem Gelbfieber-Virus:
Eritrea, Ruanda, Sao Tomé & Principe, Somalia, Tansania, Sambia
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Zentral- und Südamerika
Länder mit einem Risiko für die Übertragung des Gelbfieber-Virus:
Argentinien, Bolivien, Brasilien, Ecuador, Französisch Guayana, Guyana, Kolumbien, Panama, Paraguay, Peru, Surinam, Venezuela, Trinidad und Tobago
und
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Die Zahl der Epidemien ist seit den frühen achtziger Jahren gestiegen. In anderen Ländern wird das Risiko einer Einschleppung des Gelbfiebervirus für möglich gehalten, weil entsprechende Vektoren und passende Primatenwirte vorkommen. Dazu gehört auch Asien, wo bisher nie über Gelbfieber berichtet wurde, die Überträger-Mückenart "Aedes" aber auch dort heimisch ist.
Erreger
Der Gelbfiebervirus ist ein Arbovirus aus der Familie der Flaviviren.
Infektionsweg
Stechmückenweibchen übertragen das Virus beim Stich von Affe zu Mensch (sog. Dschungel-Gelbfieber) oder von Mensch zu Mensch (sog. Stadt-Gelbfieber). Die Moskitos stechen während der Tagesstunden. Die Übertragung erfolgt in Höhen bis zu 2.500 Metern.
Das Gelbfiebervirus befällt Menschen und Affen. In Dschungel- und Waldgebieten stellen Affen das Hauptreservoir der Infektion dar, wobei das Virus durch Moskitostiche von Affe zu Affe übertragen wird. Die infizierten Moskitos können auch Menschen stechen, die sich in den Waldgebieten aufhalten, was zu sporadischen Fällen oder kleineren Ausbrüchen führt.
In urbanen Regionen sind Affen an der Übertragung nicht beteiligt, die Infektion wird durch Moskitostiche von Mensch zu Mensch übertragen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist jedoch nicht möglich.
Das Einschleppen einer Infektion in den urbanen Raum kann zu großen Gelbfieberepidemien führen. In den feuchten Savannenregionen Afrikas kommen beide Übertragungswege vor. Moskitos infizieren hier sowohl Affen wie Menschen, was zu lokalen Ausbrüchen führen kann.
>> Video Gelbfieber-Übertragung
Inkubation
Die Zeit zwischen der Ansteckung mit Gelbfieber und dem Auftreten der ersten Symptome berägt zwischen 3 und 6 Tagen.
Verlauf
Nach dem Stich einer infizierten Mücke und der Übertragung der Erreger vermehrt sich das Virus im Organismus. Der individuelle Verlauf einer Gelbfiebererkrankung ist sehr unterschiedlich. Häufig zeigen sich nur milde Symptome, in 15% der Fälle kommt es aber zu schweren Verläufen der Infektion. Die Erkrankung kann in zwei Phasen erfolgen:
Phase I: Ein schneller Fieberanstieg geht mit schweren Allgemeinerscheinungen einher (Kopf-, Muskelschmerzen, Übelkeit), häufig begleitet von verlangsamtem Puls und Bindehautentzündung. Bei der Mehrzahl der Patienten tritt nach dieser Phase die Genesung ein. Bei etwa 15% der Erkrankten entwickelt sich jedoch eine sogenannte "toxische Phase" mit schwerem Krankheitsbild:
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Phase II: Nach einer kurzen Erholung von vielleicht einem Tag gelangt der Patient in die Phase der Organbeteiligung: Leber- und Nierenversagen vergiften den Organismus, Koma und Tod sind - bei schwerem Verlauf - in bis zu 50% der Fälle die Folge (die Sterblichkeit bei ungeimpften Touristen ist höher!).
Hämorrhagisches Gelbfieber führt zu Haut- und Organblutungen. Neben diesen schweren Verlaufsformen mit Leberbeteiligung (Gelbsuchtsymptome, daher der Name) kommt es auch zu leichten Erkrankungen, auch symptomfreie Verläufe sind möglich. Kinder sind bevorzugt betroffen, allerdings ist bei ihnen die Sterblichkeit geringer.
Die Gesamtletalität des Gelbfiebers beträgt zwischen 10 – 20%. Das Überstehen des Gelbfiebers führt zu einer lebenslangen Immunität.
Gegen Gelbfieber gibt es keine Medikamente und ursächliche Therapie. Die Behandlung erfolgt intensivmedizinisch und bezieht sich auf die Symptome.
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Passiver Schutz
Meiden Sie Moskitostiche zu allen Tages- und Nachtzeiten. Die Expositionsprophylaxe (Schutz vor Insektenstichen / -bisse) mit Moskitonetzen und einem Repellent sollte in Endemiegebieten unbedingt angewendet werden.
>> Shop TropenFit.de
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Impfstoff
Geimpft wird mit einem speziellen Impfstamm. Diese "lebenden", aber abgeschwächten Viren führen nicht zu einer Erkrankung. Der Impfstoff wird auf angebrüteten Hühnereiern vermehrt und anschließend gereinigt. Spuren von Hühnereiweiß können enthalten sein.
Der Impfstoff wird in den Muskel oder unter die Haut gespritzt. Der Impfstoff ist äußerst effektiv (Schutzrate annähernd 100 Prozent), während die Krankheit bei nicht immunisierten Erwachsenen tödlich verlaufen kann.
Die Impfung wird allen Reisenden (mit einigen Ausnahmen), die Länder oder Gebiete mit einem Gelbfieberrisiko besuchen, empfohlen. Bei Inlandsreisen in Ländern der Gelbfieberzonen Afrikas und Südamerikas wird die Impfung allen empfohlen, die die urbane Umgebung verlassen, auch wenn diese Länder Krankheitsfälle nicht offiziell gemeldet haben.
Anwendung
Die erste Grundimpfung mindestens 10 Tage vor der Einreise in ein Gelbfieber-Endemiegebiet durchführen. Danach gilt der Impfschutz als lebenslang wirksam. Ausnahme: Kinder unter 2 Jahren, Schwangere und Personen unter Immunsuppresion.
Eine Gelbfieber-Impfung ist nur bei autorisierten Impfärzten möglich, weil der Impfstoff sehr empfindlich ist und eine autorisierte Impfbestätigung ausgestellt werden muss. >> Gelbfieberimpfstellen
Impfung
Die Impfung wird bei Reisen in Risikogebiete dringend empfohlen und wird von den meisten Risikoländern bei der Einreise zwingend verlangt. Laut WHO besteht der Impfschutz nach einmaliger Impfung lebenslang, wenn nicht gleichzeitig mit einer Masernimpfung geimpft wurde oder unter Immunsuppression. Inzwischen akzeptieren die Mehrzahl der Reiseländer die lebenslange Wirksamkeit der Gelbfieber-Impfung. Seit 2022 empfiehlt die STIKO bei Exposition eine einmalige Auffrischungsimpfung im Erwachsenenalter zehn Jahre nach der ersten Impfung.
Genau Informationen zu den Einreisebestimmungen erhalten Sie hier >> Reiseberatung
Der Lebendimpfstoff wird nur bei zugelassenen Impfstellen abgegeben >> Gelbfieberimpfstellen und der Impfschutz tritt nach ca. 10 Tagen ein und liegt bei fast 100 %. Neben dem Impfschutz ist stets auf einen wirksamen Mückenschutz zu achten >> Shop TropenFit.de.
Nebenwirkungen / Gegenanzeige
Die Impfung ist in der Regel gut verträglich, gelegentlich treten Hautrötungen, Schwellungen oder auch grippeähnliche Symptome auf. In seltenen Fällen werden neurologische Impfreaktionen (Gehirnhautentzündung) beschrieben.
Über 60-jährige sollten allerdings nur unter strenger Indikationsstellung geimpft werden. In dieser Altersgruppe steigt die Nebenwirkungshäufigkeit an und in seltenen Fällen werden auch schwere Nebenwirkungen beschrieben.
Ob gegen Gelbfieber geimpft werden kann, sollte immer mit dem Arzt besprochen werden.
Nicht geimpft werden sollten Schwangere, Hühnereiweißallergiker und Patienten mit Immundefekten.
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Bemerkungen
Nach Aufenthalt in Gelbfieberländern ohne Impfschutz kann die Einreise in andere Länder verweigert werden. Aus medizinischen Gründen besteht die Möglichkeit einer Impfbefreiung, die von staatlichen Stellen beglaubigt sein muss, aber nicht unbedingt von allen Ländern anerkannt wird. Eine vorherige Kontaktaufnahme zur Botschaft ist anzuraten.
Ist eine Befreiung von der Impfpflicht aus medizinischen Gründen notwendig (Examption Certificate) kann dies von einer Gelbfieberimpfstelle ausgestellt werden. Es gibt jedoch keine Garantie, dass dieses Zertifikat anerkannt wird.
Infografik Gelbfieber
Gelbfieberkarte Afrika
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.Quelle: CDC, Yellow Fever Maps, August 2018
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Gelbfieberkarte Südamerika
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.Quelle: CDC, Yellow Fever Maps, South America, 05.05.2018
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Gelbfieberkarte Brasilien
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Quelle: ECDC, Gelbfieber Karte, 30.01.2019
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Gelbfieber Video
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Video zur Übertragung, Ausbreitung, Symptome, Diagnose, Vorbeugemaßnahmen und Impfung gegen Gelbfieber:
Weitere Informationen zum Thema "Gelbfieber" finden Sie hier >> Infektionskrankheit Gelbfieber
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Autor
04.05.2020, Dr. med. Andrea Gontard (AG), Fachärztin für Allgemeinmedizin
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