MERS-CoV
Definition
MERS ist die Kurzbezeichnung für das Middle East Respiratory Syndrome. Hervorgerufen wird die Erkrankung durch ein Virus aus der Gattung der Coronaviren. Es kann beim Menschen Lungenentzündung, schwere Atemwegsinfekte und Nierenversagen hervorrufen.
Weder für das Virus noch für die Erkrankung selbst gibt es bislang eine offizielle eingedeutschte Bezeichnung. In der medizinischen Fachsprache wird die Infektion als „Nahost-Atemwegssyndrom-Coronavirus“ (kurz MERS-CoV) bezeichnet.
Vorkommen
Die bisherigen Infektionen nahmen vor allem auf der Arabischen Halbinsel und hier vor allem in Saudi-Arabien ihren Ausgang. In Katar, Kuwait, Iran und Oman wurden Dromedare gefunden, die die Virusvarianten trugen. Auch aus Süd-Korea und China wurden Krankheitsfälle berichtet. Mensch-zu-Mensch-Übertragungen gab es in Italien, Frankreich, Tunesien, in Großbritannien und im Fall eines Reiserückkehrers aus Abu Dhabi auch in Deutschland. Die WHO zeigt sich besorgt über die kontinuierlich ansteigende Zahl der Neuinfektionen, bei denen es sich zunehmend um eine Ansteckung von Mensch zu Mensch handelt.
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Inkubation
Die primären Wirte des MERS-Virus sind vermutlich Fledermäuse, die den Erreger über den Zwischenwirt Dromedar gelegentlich auf Menschen übertragen. Auch eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich – vermutlich über Tröpfchen- und Schmierinfektionen (verunreinigte Hände, Husten, Niesen). Im menschlichen Stuhl und Urin wurde der Erreger ebenfalls gefunden.
Die Inkubationszeit liegt meist zwischen ein und zwei Wochen. Auch längere Phasen von bis zu zwölf Tagen wurden bereits beobachtet.
Verlauf
Eine MERS-Infektion zeigt sich anfangs meist in grippeähnlichen Symptomen mit Husten, Fieber, Atemnot und Auswurf. In schweren Krankheitsverläufen kann auch eine Pneumonie (Lungenentzündung) entstehen, die mit akuter Atemnot einhergeht. Auch Nierenversagen ist möglich. Diese schweren Verläufe zeigen sich vor allem bei chronisch kranken Menschen, etwa bei Krebspatienten, Diabetikern oder Menschen mit Immunsuppression. Diese Krankheitsverläufe enden oft tödlich. Nicht alle infizierten Menschen werden krank. Es gibt Fälle, in denen es nachweislich zu einer Infektion, aber zu keinem Krankheitsausbruch gekommen ist.
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Diagnose
Das Coronavirus kann bei akut Erkrankten in einer hohen Konzentration in respiratorischem Probenmaterial, also etwa Auswurf, nachgewiesen werden. Geringer konzentriert findet man es zudem im Blutserum.
Behandlung / Therapie
Noch gibt es keine sichere und erprobte antivirale Therapie gegen eine MERS-Infektion. Die Erkrankten können lediglich symptomlindernd behandelt werden. Tierversuche deuten darauf hin, dass eine mögliche Therapie die Kombination von Ribavarin und Interferon-α2b sein könnte (eine erfolgreiche Kombinationstherapie bei Hepatitis C).
Vorsorge
Eine Schutzimpfung gegen MERS gibt es bislang nicht. Die WHO empfiehlt Diabetikern und Menschen mit Nieren- oder Lungenerkrankungen, sich von Kamelen und Dromedaren fernzuhalten. Auch rohe Kamelmilch sollte gemieden werden.
Im Übrigen reichen einfache Hygienemaßnahmen aus. Die MERS auslösenden Coronaviren werden schon durch Händewaschen mit Seife inaktiv, ebenso durch das Waschen der Kleidung.
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Differenzialdiagnose
Schwere Atemwegserkrankungen und Lungenentzündungen können durch eine Reihe von Ursachen ausgelöst werden.
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Infografik MERS CoV
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