Insekten - Krankheitsüberträger
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Mücken, Fliegen, Wanzen, Zecken und Flöhe gibt es fast auf der ganzen Welt. Während sie in unseren Breitengraden zumeist nur lästig sind, können sie in anderen Ländern gefährliche Krankheiten wie Malaria, Gelbfieber, Dengue Fieber, den ZIKA Virus oder FSME übertragen ( Krankheiten A-Z). Diese von Insekten übertragenen Infektionskrankheiten betreffen nicht nur Reisende sondern natürlich auch die dortige Bevölkerung. So sind jährlich rund 700 Millionen Menschen von Insekten übertragenen Erkrankungen betroffen. Allein die von den Anopheles-Moskitos übertragene Malaria tropica ist für mehr als 219 Millionen Erkrankungsfälle und ca. 660.000 Todesfälle pro Jahr verantwortlich (WHO, Malaria Fact sheet, 03/2013). Auf dieser Seite finden Sie Informationen zu den wichtigsten krankheitsübertragenden Stechmückenarten, Fliegen, Wanzen, Zecken und Flöhe: |
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- Aedes
- Anopheles
- Chagas Wanzen (Barbeiros, Vinchucas)
- Culicinae
- Flöhe
- Gnitzen
- Kriebelmücken
- Ochlerotatus
- Sandmücken
- Tsetsefliegen
- Zecken (Milben - Unterklasse der Spinnen)
- Video: Warum und wie stechen uns Mücken?
- Video: Schutz vor durch Insekten übertragene Krankheiten
Diese Stechmücken (griechisch passenderweise für lästig / unangenehm) übertragen u.a. Dengue- und Gelbfieberviren. Die sog Gelbfiebermücke (Stegomyia aegypti oder auch Aedes aegypti) ist ca. 3-4 mm klein, oftmals dunkel mit weißen Streifen auf den Beinen und einer weißen Zeichnung auf dem Halsschild - auch der Stechrüssel ist schwarz.
Ihr Verbreitungsgebiet liegt vorwiegend in den Tropen ( Ihr Reiseziel). Einige Arten wurden jedoch auch in andere Erdteile verschleppt wie bspw. die asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) nach Europa und den USA.
Anopheles
Diese Gattung ist an ihrer gestreckten Körperform und an ihrer typischen Körperhaltung gut zu erkennen: Während der Blutmahlzeit hält sie den Kopf tief.
Anopheles Gambiae (wurde 1900 am Gambia Fluss entdeckt, daher ihr Name) sowie die Anopheles Arabiensis (kommt in Saudi Arabien, im Jemen und den trockeneren Gebieten Afrikas vor) saugt bevorzugt am Menschen Blut und ist einer der häufigsten Krankheitsüberträger für Malariaerreger.
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Chagas Wanzen werden 1,5 bis 2 Zentimeter groß und haben oftmals ein rötliches Muster auf dunklem Grund. Die Wanzen werden mehrere Zentimeter groß und saugen nachts von schlafenden Menschen und Tieren Blut. Die Übertragung erfolgt nicht durch den Stich sondern durch den Wanzenkot, der oftmals während der Blutmahlzeit freigesetzt wird. In dem Kot sind sog. Trypanosomen enthalten, die dann in die Stichwunde gelangen.
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Vertreter dieser Gattung kommen in allen Ländern der Welt vor (Ausnahme ist die Antarktis) und gehört zu den wichtigsten Krankheitsüberträgern von Gelbfieberviren, Dengue-Viren, West-Nil-Fieber, Chikungunya oder Fadenwürmern – Malaria wird jedoch nicht von der Gattung Culicinae übertragen. Diese Art der Stechmücke hat eine gebeugte Körperform und hält den Bauch während der Blutmahlzeit parallel zur Hautoberfläche auf der sie sitzen.
Flöhe (Siphonaptera)
Gnitzen (Ceratopogonidae)
Gnitzen können in großen Mengen auftreten und damit in bestimmten Regionen (Schottland, Skandinavien, Florida, die Karibik) ausgesprochen lästig sein. Als Krankheitsüberträger treten sie aber vor allem bei Tieren und nicht bei Menschen auf. Bremsen (Tabanidae) fügen ihren Wirten schmerzhafte Stiche zu und können vor allem auf mechanischem Wege verschiedene Krankheiten übertragen (d.h. die Bremse wird selbst nicht infiziert). In Äquatorialafrika übertragen bestimmte Bremsen (Chrysops dimidiata) die von einem Fadenwurm hervorgerufene Loa-loa-Krankheit.
Der Wadenstecher (Stomoxys) ähnelt der Hausfliege und kommt weltweit vor. Beide Geschlechter können schmerzhaft stechen. Als (mechanische) Überträger von Krankheiten auf den Menschen treten sie nur ausnahmsweise auf.
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Kriebelmücken (Simuliidae) zählen ebenfalls zu den Zweiflüglern und gehören wie die Sandmücken zu den sog. Poolsaugern. Mit ihrem Mundwerkzeug (Mandibelen) erzeugen sie eine Wunde, in der sich Blut sammelt (Pool), welches dann aufgesaugt wird.
Die Kriebelmücken werden nur zwischen ein und sechs Millimeter groß und gleichen äußerlich eher einer Fliege als einer Mücke. Ihr gedrunger und buckliger Körper hat eine dunkle (z.T. auch rötlich-gelbe) Farbe, in der Ruhephase flach übereinandergelegte Flügel und große Facettenaugen.
Bestimmte Arten der Kriebelmücke (Simulium damnosum, neavei, callidum und metallicum) sind auch als Überträger der sog. Flussblindheit bekannt, die von einem von der Kriebelmücke übertragenen Fadenwurm (Erreger) verursacht wird. Sie führt bei etwa zehn Prozent der Erkrankten zur Erblindung. Die Flussblindheit tritt in Afrika, Mittel- und Südamerika auf.
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Der Saugrüssel ist sowohl bei Männchen wie Weibchen gerade nach vorn gerichtet. Die nach vorne gerichteten Antennen sind bei den Männchen büschelartig behaart, bei den Weibchen beborstet. Viele Arten der Ochlerotatus sind auch als Krankheitsüberträger wie z.B. des West-Nil-Viruses bekannt.
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Die Sandmücke wird ca. 4mm groß, hat große dunkle Augen, ist schlank, hochbeinig und ihr meist gelbbrauner Körper und Flügel behaart. In der Ruhephase streckt sie ihre Flügel typischerweise nach oben über den Körper. Sie gehört zu den sog. „Pool“-Sauger, da sie mit ihrem Mundwerkzeugen die Haut aufritzen und den so entstehenden „Pool“ aus Blut und Lymphe aufsaugen.
Die verschiedenen Arten der Sandmücke kommen weltweit in Gebieten vor, deren Durchschnittstemperatur nicht unter 10 C fällt. So wurde die Sandmücke auch bereits in Deutschland, Belgien oder Österreich nachgewiesen.
Die Stiche der Sandmücke können eine Hautreaktion (Juckreiz, Hautrötung, Ausschlag) auslösen aber auch verschiedene Krankheiten übertragen. So sind sie bekannt als Überträger für:
Tsetsefliegen (Glossina) gehören zu der Gattung der Stechfliegen, die sich ausschließlich von tierischen und menschlichen Blut ernähren. Während ihrer Blutmahlzeit können sie ihr Gewicht nahezu verdoppeln. Sie sind ca. 6-14 mm groß und tragen ihr Flügelpaar in der Ruhephase – ähnlich wie eine Schere - flach übereinandergelegt.
Bei Tieren kann dies die sog. Nagana-Seuche verursachen, bei Menschen ist die Tsetsefliege für die Übertragung der sog. Schlafkrankheit (Glossina palpalis) bekannt. Im Falle einer Infektion entsteht an der Einstichstelle nach 3-10 Tagen eine teigige, rötliche Schwellung, die erst nach etlichen Tagen oder Wochen von selbst heilt (1.Stadium der Krankheit). Nach einigen Tagen, z.T. aber auch erst nach Wochen oder Monaten kommt es zu Lymphknotenschwellungen, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie zu fleckigen, juckenden Hautausschlägen (2.Stadium). Nach weiteren Wochen oder mehreren Monaten (bis über ein Jahr) wird das zentrale Nervensystem (ZNS) befallen und es kommt zu schweren Schlafstörungen sowie zu Störungen der Körperkoordination, der Sprache und der Nahrungsaufnahme (3. Stadium).
Laut WHO ist die Schlafkrankheit derzeit in 36 afrikanischen Ländern verbreitet, die Zahl der Neuerkrankungen wurde für 2012 auf 20.000 Personen geschätzt.
Zecken
Video: Warum und wie stechen uns Mücken? Wieso ist dies gefährlich?
Quelle: WHO 2014
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